20.02.04

Wir sind erst spät um 15 Uhr losgefahren, da eine Schiemanns bekannte Reiseleiterin (auch von Rachanee Travel) zu dieser Zeit mit einem schicken Bus nach Bangkok zurückfahren wollte. Dann hat sie sich um zwei Stunden verspätet. Da wir am nächsten Tag schon um 6.45 Uhr zu einer Tour starten, ist das zu spät. Das vom Ex-Manager zerkloppte Auto soll schon seit Wochen neu gespritzt wieder eintreffen. Macht es aber nicht. So sind wir mit einem Ersatzwagen gefahren. Wir haben gute sechs Stunden gebraucht. Um 21.15 Uhr waren wir im Hotel. Wir sind wieder über Hua Hin und Cha Am gefahren. Teilweise ist die Straße schlecht, sehr uneben. Straßen gebaut wurden viele, wahrscheinlich nicht von besonderer Qualität. Die Anzahl der Tankstellen ist beeindruckend, der Benzinpreis auch. Ein Liter Benzin kostet zwischen 15 und 16 Baht, d.h. so um 30 Cent. Der LKW-Verkehr war gewaltig. Eine 12 Millionenstadt will versorgt sein. Je näher wir Bangkok kamen, desto größer wurde die Anzahl der Spuren auf der Straße (bis zu fünf). Und links und rechts gab es noch je eine zweispurige Straße zum Ein- und Ausfädeln.

Im Hotel die große Überraschung: Kein Licht, alles mit Notstromaggregat, auch der Fahrstuhl (wir wohnten in der 16. Etage). Wir konnten uns im Zimmer notdürftig durch das Straßenlicht orientieren. Nach einer halben Stunde war wieder alles i.O. Es hatte einen kleinen Vorteil, weil auch die Rezeption mit Notbeleuchtung arbeitete, mussten wir unsere Anmeldezettel nicht selbst ausfüllen. Unterschrift genügte. Die Dame hinter dem Tresen erledigte alles! Wir waren hundemüde und fielen ins Bett.

21.02.04

Um 5.30 Uhr klingelte der Wecker, um 6.45 Uhr wurden wir „eingesammelt“ und eine Stunde später starteten zwei Busse mit erwartungsvollen Touristen. Eine Bemerkung zum Straßensystem in Thailand. In den letzten Jahren ist Unglaubliches geschaffen worden und es werden weitere Straßen gebaut. An kritischen Stellen läuft der Verkehr in drei bis vier Etagen. Die Schnellstraßen in und um Bangkok sind teilweise mautpflichtig. Das System funktioniert reibungslos mit Einsetzen des großen und billigen Arbeitskräftepotentials. Nach Thailand hätte die deutsche Industrie ihr Mautsystem nicht exportieren können.

Wir fuhren zuerst zum Ruinenfeld in Ayutthaya , zum liegenden Buddha, zum königlichen Wat, zum Sommerpalast des Königs in Bang Pa-In und dann ging es aufs Schiff „River Sun Cruise“ mit Mittagessen. Von 13.15 bis 16.30 Uhr hatten wir eine sehr beschauliche Rückreise. Anfahrt und Abfahrt waren perfekt organisiert.

Ayutthaya war von 350 bis1767 die Hauptstadt des Königreichs Siam . Sie war Residenz von 33 Königen verschiedener Dynastien. Die einzigartige Prunk- und Prachtentfaltung in den Palästen und Tempeln, die Kultur- und Handelsbeziehungen, die vom europäischen Atlantik bis zur japanischen Pazifikküste reichten, machten es zur kosmopolitischen Metropole für ganz Südostasien. 1767 schafften es die Burmesen die Stadt nach fünfzehnmonatiger Belagerung völlig zu zerstören. 1.5 Millionen Menschen wurden getötet oder zwangsverschleppt. Die Vernichtung der Bauten und Kunstwerke, der alten Bibliotheken und Archive mit ihren Chroniken, dem religiösen und literarischen Schrifttum ist bis heute ein unersetzlicher Verlust für Thailand (s. Baedeker).

Bei unseren früheren Reisen waren wir an anderen Stellen. In Ayutthaya handelt sich um eines der größten archäologischen Areale weltweit. Da kann man sich schon unterschiedliche Stellen ansehen Wir waren (nach Suche im Baedecker) im Wat Ratchaburana. Vor einigen Jahren waren wir bei den drei Chedis des Wat Phra Si Sanphat. Enthusiasten können sich so auf dem Lageplan im Baedeker orientieren. Beim Wat Lokaya Sutha ist der riesige liegende Buddha. Zum Abschluss besichtigten wir einen königlichen Tempel, der historische Bedeutung für Verhandlungen der beiden feindlichen Könige hatte.

Dann besuchten wir den Bang Pa-In-Palast, eine der Sommerresidenz des Königs. Es gibt Reisende, die sprechen von einem „Versailles von Siam“. Gudrun und ich waren nicht gut genug für den König gekleidet und mussten uns ein Tuch um die Hüften binden. Meine kurzen Hosen konnte ich noch einsehen, aber Gudruns lange Hosen waren nicht „standesgemäß“. Das dürfte auch für Thailand nicht zeitgemäß sein. Die Anlagen und Gebäude sind in einem hervorragenden Zustand nach einer aufwendigen Restauration.

Um 13.15 Uhr waren wir auf der „River Sun Cruise“. Die Mannschaft stand stramm und die Bootsmannspfeife ertönte. Dieses Zeremoniell ist für uns neu. Die Fahrt war herrlich und das Büfett sehr gut. Die Preise für Getränke gehörten in die gehobenen Klasse. Die Fahrt entsprach voll unseren Vorstellungen.

Abends letztmalig das Tagebuch fürs Internet präpariert und an Annette abgeschickt. Die Internetkontakte sind eingeschlafen. Aus Deutschland hat nur Horst verspätet zum Geburtstag gratuliert. Die anderen 49 Mails waren Mist und mussten auf meine Kosten gelöscht werden. Diesem Unfug muss ein Riegel vorgeschoben werden. Hilde kaufte in der Apotheke ein wirksames Mittel für ihre Unterarmentzündungen (140 Baht). Wir werden unsere Krankheiten in Thailand pflegen müssen.

22.02.04

Wir wollten zum Wochenendmarkt. Eine Nachfrage ergab, dass er erst um 10 Uhr öffnet, wir wollten schon vor 9 Uhr losziehen, denn es soll dann voll werden. Erstmals haben wir die Hochbahn, den „Skytrain“ benutzt. Am Schalter mit Personal haben wir Scheine in Münzen getauscht. Am Automaten musste man die Nummer der Endstation eingeben und der Automat zeigte die Summe an, gegen die er einen Schein herausgab. Alles wie bekannt. Den Fahrschein braucht man zweimal: Zum Ein- und Austritt aus dem Bahnhofsbereich, mit Automaten wie bei der Moskauer U-Bahn. Auf den ersten Blick haben die Züge keine Fenster. Innen angenehm klimatisiert, die Fenster sind mit einem Lochgitter bedeckt, man kann rausgucken und von außen jede Menge Reklame aufbringen. Wir fuhren 10 Stationen angenehm, leise und schnell für 40 Baht pro Nase. Da kann man nicht meckern. Die Bahn benutzt die zweite bzw. dritte Ebene des Verkehrs. Von den Hochhäusern abgesehen, schaut man auf Bangkok herab.

Von oben konnte man ein riesiges Marktareal sehen, das einiges erwarten ließ Die Stände waren in großen Hallen untergebracht und erinnerten an unsere Markthallen, nur die Höhe ist wesentlich geringer. Wir haben einige Geschenke gekauft und eine handbemalte chinesische Teekanne. Es gab viele Stände mit unserem thailändischen Porzellan. Aus Gewichtsgründen sind wir tränenden Auges weitergegangen. Zwischendurch haben wir in den Garküchen gesessen und was getrunken. Wir sind der Meinung: Den Markt muss man gesehen haben und er bietet viele Möglichkeiten zum Einkauf. Er ist für alle Bangkokfahrer empfehlenswert.

Nach dem Mittagsschlaf ein weiterer Einkaufszentrums. Unterwegs schönes italienisches Eis gegessen. Um 18 Uhr mit Gudrun und Manfred zum Abendessen verabredet. Im Biergarten gegessen. Eigentlich wird von allen Ständen (Zirkus, Bühne, Stände, die auf sich aufmerksam machen wollen) ein solcher Krach gemacht, dass es für alle Anwohner und alle Geschäftsleute und auch Touristen unzumutbar ist. Enten und Hühner sind vom Speiseplan verschwunden. Da macht sich die Hühnergrippe bemerkbar. Nach dem Essen was ganz Neues gemacht: Letztmalig Hemden gekauft. Nun versucht Hilde alles in die Koffer zu kriegen. Morgen müssen wir schon wieder um 6.30 Uhr aufstehen. Um 8.30 Uhr ist unsere zweite Stadtrundfahrt.

23.02.04

Heute ist der letzte Tag in Bangkok, deshalb haben wir uns einen Höhepunkt bis zuletzt aufgehoben: Den Königspalast. Wir haben ihn vor Jahren schon gesehen, aber er ist immer wieder schön Wenn man sich nun noch das Hofleben in der entsprechenden Pracht vorstellt, dann ist es wie im Märchen. Es waren sehr viele Touristen da und ich habe wieder gefilmt und fotografiert.

Danach haben wir uns in Chinatown absetzen lassen und haben auch gleich die richtige Gasse gefunden. Hilde konnte noch einmal im Kaufrausch schwimmen. Endlich, nach sieben Jahren konnte sie sich den Wunsch erfüllen und eine Handtasche aus Rochenleder kaufen: Vor sieben Jahren kostete sie in der Krokodilfarm 250 DM und heute auf dem Flughafen 10 bis 12000 Baht. In einem chinesischen Kaufhaus wurde sie nach Handeln und meinem Zureden für 2700 Baht erstanden. Trotz der Hühnergrippe gibt es in Chinatown gebratene Enten und Hühner. Das Angebot an Meeresfrüchten, Obst (u.a. große Erdbeeren und Kirschen) und Gemüse (da waren u.a. großen Mengen getrockneter Shitakepilze) war gewaltig. Es gab jede Menge Halbfertigprodukte, bei denen unklar war, woraus sie bestanden. Die Gerüche waren interessant und gewöhnungsbedürftig.

Vor dem Abendbrot mehrmals mit Hr. Zimmer geredet. Plötzlich sollten wir um 20 Uhr aus dem Zimmer. Ich stellte mich stur und verwies auf unsere Reisevereinbarung. Hr. Etges hatte alles „rentnergerecht“ gemacht: 21.30 aus dem Zimmer und 22 Uhr Abfahrt zum Flughafen. Schließlich blieb es bei dieser Regelung. Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es einen neuen Vorschlag, in fünf unterschiedlichen Resorts an der Ost-und Westküste einen Langzeiturlaub zu verbringen. Das Prospekt gibt es z.Z. nur in englisch. Ich habe ihm gesagt, dass wir trotz der kleinen Pannen mit unserem Aufenthalt im Bangburd Resort zufrieden waren.

Um 22 Uhr zum Flughafen gefahren. Das erfolgt hauptsächlich über Mautstraßen und ging damit zügig. Die Flughafengebühr betrugt pro Nase 500 Baht und für die letzten 159 Baht haben wir für 160 Baht getrocknete Mangos gekauft. Das ist bei jedem Aufenthalt ein Spielchen, was kauft man für das letzte Geld. Meist reicht es nicht ganz und dann muss verhandelt werden.

24.02.04

Um 1.20 Uhr startete die Maschine. Der Flug war bis auf 1,5 Stunden vor Dubai ruhig. Da waren wir gerade beim Frühstück und der Ausschank von Tee und Kaffee musste eingestellt werden. In Dubai hatten wir etwa drei Stunden Aufenthalt. Wir tranken noch in aller Ruhe einen Tee für acht Dollar und dann ging es planmäßig weiter. Um 12.20 landeten wir in Düsseldorf. Im Flugzeug großer Abschied von Gudrun und Manfred, denen die Reise mit uns offensichtlich gefallen hat. Im Zug dann die ersten Telefonate auf deutschen Boden mit den Lieben.

DAS WAREN UNSERE ERLEBNISSE IN THAILAND

Zurück zur Hauptseite