30.11.03 – 1. AV

Um 6 Uhr waren wir schon wach und setzten uns gleich auf die Veranda, um das Hellwerden zu genießen. Wir sahen die ersten Tiere. Plötzlich kam ein Wesen von der Größe eines mittleren Hundes ohne Schwanz, braun, mit ganz kurzem Fell vorbei. Wir hoffen, eine neue Tierart entdeckt zu haben. Befragen des Managers und Studium des Baedekers gaben keine Aufschlüsse. Die Anlage ist schön. 20 Bungalows um einen gepflegten Pool. Viele blühende Pflanzen, insbesondere viele Orchideen. Unser Haus ist auf dem Weg mit einer Bananenpflanze gekennzeichnet, an deren Bananen man sich bei fast jedem Vorbeigehen den Kopf stößt. Unser Bungalow ist sehr geräumig, hat ein sehr breites Bett und ein noch breiteres Bad. Für Langzeiturlauber könnte es noch mehr Stauraum geben. Zum Pool ist einen große überdachte Terrasse, die viel Schatten spendet. Das Restaurant hat über einen wenig befahrenen Weg einen Blick zum Meer. Das Meer zeigt stark Ebbe und Flut und die stürmischen Winde der letzten Tage sorgten für trübes Wasser. Wir haben heute mehrmals im Pool gebadet und nicht im Meer! Die Bucht ist links und rechts durch große Felsen eingefaßt. Heute haben wir den Felsen zur Linken umwandert.

Die Funkverbindung ist gut (es wurde ein neuer Sendemast gebaut), wenn die Sendestation arbeitet. Hilde hat kurz mit Jana gesprochen.

Es gibt drei Geschäfte zum Einkaufen: Brot, Früchte, Batterien, Waschmittel..., mehrere Restaurants, keine ständige Disco (was wir sehr vermissen). Am 1.AV haben wir hervorragend zu Abend gegessen: Hilde Huhn mit Kaschunüssen, ich sechs Tigerprawns, dazu zwei große Flaschen Bier. Alles für 510 Baht. Jetzt sind wir müde und sinken ins Bett. Für morgen ist eine Fahrt nach Bang Saphan geplant, u.a. um ein Internet-Café zu besuchen.

1.12.03

Vormittags waren wir in Bang Saphan, ein kostenloser Shuttle-Service des Hauses. Als erstes haben wir mit Hilfe des Managers eine SIM-Karte und ein zusätzliches Guthaben gekauft. Die Frage ist: Wie lange können wir mit 400 Baht telefonieren. Dann kam das Internet dran. Briefe gelesen und geantwortet (Julchen, Stefan und Annette). Vorher hat der Chef des Internetladens versucht mein USB-Stick zu lesen,.Klappte nicht (Windows 98). Also konnte die vorbereitete Information wieder nicht abgesetzt werden. Alles kostete 10 Baht. Dann waren wir auf dem Markt und haben bekannte und unbekannte Früchte eingekauft: 1 kg Mangos für 20 Baht, eine Zehe Bananen (etwa 25 Stk.) für 5 Baht. Eine unbekannte Frucht (etwa wie ein Kohlrabi) kostete 18 Baht. Wir konnten nicht widerstehen und haben einen großen Strauß Orchideen für 70 Baht erstanden. Auf der Rückfahrt wurde noch für das Restaurant eingekauft, da haben wir gleich noch einen Kasten mit 12 großen Bier für 400 Baht mitgebracht .

Am Nachmittag wurde unser Ausflug zum langen Strandabschnitt durch ein Flüsschen/Kanal gestoppt. Wegen der Flut und des Handys haben wir uns nicht durchs Wasser getraut. Unser Essen war Bier und zweimal Huhn mit Kaschunüssen für 255 Baht.

2.12.03

Nach dem in Deutschland der Tag auch angebrochen war, haben wir mit Stefan und Annette telefoniert. Unser Telefon zeigt leider den vertelefonierten Preis nicht an. Die Stelle im Menü habe ich gefunden, sie ist aber wohl nicht aktiviert (steht immer „0“ da)..

Am Vormittag haben wir versucht, die 16 km lang Bucht zu erkunden. Den ins Meer kommenden Kanal (für die Fischerboote vertieft) konnten wir landwärts umgehen. Es stellte sich heraus, dass die ersten Touristenanlagen schon im Entstehen sind und die Thailänder die freien Plätze nutzen, um Hütten zu bauen. Ein unbebauter Strand ist also ein Strand, der nicht gepflegt ist. Das Meer leistet aber ganze Arbeit. Aller Mist der angespült wird, liegt im höchsten Uferbereich. Der Strand selbst ist besser als an den 600 bebauten Metern, fast keine Steine. Thailand hat aber keinen Minister Trittin. Da es kein Flaschenpfand gibt, liegen viele Flaschen in der Landschaft und Meer und Steine arbeiten an ihrer Zerlegung. Deshalb ist jeder Strandspaziergang mit Vorsicht zu genießen.

Nach dem Mittagsschlaf haben wir vor dem Hotel in Liegestühlen am Strand gesessen und gelesen (sie standen heute den ersten Tag da). Abends haben wir das dritte Restaurant am Strand besucht. Nach schwierigen Verhandlungen (kein Englisch) haben wir ein großes Singha-Bier, eine Thaisuppe mit Huhn und Reis mit Shrimps gegessen (Preis 140 Baht).

3.12.03

Nach dem Aufstehen, vor dem Waschen schwimmen wir im Pool. Nach dem Essen waren wir am Strand baden. Das erste Mal im Meer. Das Wasser war eine Überraschung, es ist noch trübe, weil immer noch hohe Wellen da sind, aber der Untergrund ist feinsandig, was man nicht erwarten konnte. Während wir im Wasser waren, wurden uns zwei Liegestühle gebracht und in den Schatten gestellt. Ich muss schon wieder nörgeln. Den Platz für die Beine habe ich erstmal vom Plasteunrat befreit. Größere Stücke fehlen, aber Kleinkram und auch Glas gibt es zur Genüge. Im eigenen Interesse sammle ich jetzt Glassplitter.

Am Nachmittag sind wir nördlich des Hausfelsen am Strand gewesen. Meine Hoffnung hatte sich erfüllt: Keine Touristen, kein gesäuberte Strand, also musste es am Felsen Muscheln und Schnecken geben. Ich musste sogar eine alte Tüte und einen großen Becher suchen (da war der wilde Strand nun wieder von Vorteil), um alles transportieren zu können. Beim Einkaufen hatten wir unserer „Schätze“ vor dem Geschäft abgestellt. Als wir wieder rauskamen, waren vom Geschäft schon welche dabei, alles in eine große Tüte zu packen.

4.12.03

Frühmorgens haben wir Julchen zum Geburtstag gratuliert. Gegen 7.30 waren wir beim Frühstück. Der Obstteller (nur Wassermelone und Ananas) hatte sich weiter verkleinert. Nach dem bestellten zwei Rühreiern und Omelett kam der bestellte Toast nicht. Der übliche Obstsaft fehlte auch. Es stellte sich heraus, dass keine Brot da war. Weiteres Personal erschien gegen 8 Uhr und hatte wohl ein hartes Baguette (Durchmesser etwa 3 cm) dabei, von dem sie uns je zwei Stücke geben wollte. Ich verlangte sechs Stück, wir bekamen drei. Das Brot war so hart, dass ein Teil meines Zahnersatzes dran glauben musste. Inzwischen war es 8.30 Uhr und unsere Eierspeisen mußten wieder aufgewärmt werden. Wir hatten für uns auch je zwei Stücke Käse bestellt. Ich bekam eins, für Hilde mußten wir eins nachfordern, das dann in der Hand gebracht wurde. Einem weiteren Ehepaar ging es genauso. Wir dachten an die noch vielen folgenden Tage und was uns noch alles passieren konnte. Ich bat das Personal an der Rezeption, uns mit Herrn Zimmer (zuständiges Reisebüro) zu verbinden. Es wurde an der Hausanlage versucht, die keine Verbindung zum Funktelefon (Handy) hat. Natürlich kam keine Verbindung zustande. Im Bungalow habe ich mir die Nummer rausgesucht und angerufen. Herr Zimmer war am Apparat und wollte sich sofort drum kümmern.

Ich ging nochmal zur Rezeption, um mich nach dem täglichen Shuttle nach Bang Saphan zu erkundigen. Die Dame an der Rezeption sagte: Gegen 10 Uhr. Auf dem Rückweg traf ich den Manager, der schon informiert war. Sein Kommentar: Passiert nicht wieder. Unsere Fahrt wurde auf den 5.12. verschoben, denn er muss ein Touristenpärchen nach Krabi fahren. Ich wusste es von den jungen Leuten, der Manager sagt mir aber gestern: Alles i.O., er bringt sie nur zum Bahnhof und er nimmt uns mit. Die Zeit muss nur noch abgesprochen werden.. Alles in Allem: Es lebe das Bangburd Resort. Ich möchte hier noch einmal bestätigen, dass bisher alle Absprachen in Thailand ehernes Gesetz waren. Mit dem Essen hatten wir auf nach keiner Reise Schwierigkeiten.

Den Vormittag verbrachten wir am Meer. Nach dem Mittagsschlaf haben wir gefaulenzt und unsere Schnecken und Muscheln gesäubert. Dann sind wir noch einkaufen gegangen, ich habe noch einen kleinen Spaziergang gemacht.

5.12.03

Am späten Vormittag änderte sich die Situation in unserer Anlage. Es kam ein großer Doppelstockbus und spuckte etwa 70 Thailänder mit Kind und Kegel aus. Den ganzen Vormittag waren zusätzliche Matratzen in die Bungalows .geschleppt worden. In den anderen Anlagen geschah ähnliches. Der Ort belebte sich. Anlagen, von denen wir dachten,dass sie noch im Bau sind, sind jetzt voller Leben.

In der Mittagsglut fuhren wir nach Bang Saphan. Als erstes entlockte ich dem Automaten 5000 Baht mit der Barclay-Karte. Dann gingen wir zum Optiker. Ich fühlte mich mit kurzen Hosen und durchgeschwitztem Hemd deplatziert. Es was ein Optik-Salon (mindestens). Eine sagenhafte Bedienung, wir erhielten auch einen Orangensaft. Nach Hildes Angaben wurde mit einer Testbrille die Sehstärke geprüft. Nach 20 Minuten waren die Gläser eingepasst. Dazu gehörten Ersatzteile mit Uhrmacherschraubenzieher, ein Etui mit Tuch zum Säubern der Brille und alles in einem schicken Beutel. Preis 1000 Baht.

Dann haben wir mir Badelatschen für 245 Baht und auf dem Markt Früchte gekauft. U.a. 2 kg Papaya für 10 Baht. Dann haben wir in einem Café neben dem Markt Eiskaffee getrunken. Gestartet wurde das Unternehmen mit dem Aussuchen der Kaffeesorte, Mahlen, Brühen usw. Es schmeckte hervorragend. Dazu waren verschiedenste Torten und Gebäcke im Angebot. Auf dem Tisch standen zwei Pfefferkuchenhäuser, die von Kindern und Erwachsenen bestaunt wurden. Das Geschäft soll einem Schweizer gehören.

Die Rückfahrt hatte technische Tücken. Das Auto schluckte auch nach Abschalten der Klimaanlage bis zu sechs Liter Wasser zusätzlich. Dazu mußten wir zwei Stopps einlegen. Mit einer Reparatur ist erst am Montag zu rechnen und damit der nächste Internetbesuch höchstens Dienstag.

Abends (ab etwa sechs Uhr ist es dunkel) konnte ich Hilde noch zu einem Strandspaziergang überreden. Wir waren bei Ebbe am Strand. Wegen Vollmond haben wir eine riesige Ebbe. Das Meer war etwa 80 bis 100 m von der sonst üblichen Strandlinie weg. Aber es waren keine Krabben zu sehen..

6.12.03

Ein ruhiger Tag. Der große Bus ist wieder weg. Ein paar Thailänder sind noch da. Den Vormittag verbrachten wir am Meer. Ein Europäer joggte vorbei. Beim Rückweg stoppte er bei uns. Die üblichen Fragen: Woher, wohin. Er ist hier mit seinem Freund und lebt abwechselnd je einen Monat in Hawaii und in Thailand. Am Nachmittag haben wir wieder den Strand nördlich unseres Felsen besichtigt.

Langsam verbessert sich durch zusätzliche Informationen unsere „Einsamkeit“. Wir haben eine Telefonnummer für ein Auto: 1200 Baht pro Tag plus Benzin. Der Besitzer soll der ehemalige Manager unserer Anlage sein. Vom Ende des Dorfes fährt täglich ein Bus nach Chumphon, der dort drei Stunden Aufenthalt haben soll. Preis 100 Baht. Ein „neubelebtes“ Resort hat eine Internetadresse. Die Nachfrage ergab: Die Adresse wird irgendwo gewartet aber nicht in der Anlage. Der Manager teilte uns auch mit, dass die starken Winde im Dezember, Januar und Februar wehen. Ab März ist wieder alles i.O. D.h. Schnorcheln eventuell im Februar möglich.

Von allen Seiten hören wir, dass das Festnetz hier ganz schlecht sein soll und alle haben Handys. Heute wollten wir mit unserem Handy telefonieren und es meldete sich eine Thaistimme. Die Gespräche wurden unterbrochen. Uns war klar: Kredit alle. Dann kamen auch die entsprechenden SMS. Wir haben etwa 10 Minuten für 400 Baht mit Deutschland telefoniert. Jetzt brauchen wir eine neue Telefonkarte.

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