4.1.04

Mit allen Daten in die Schule. Den Direktor und einige Lehrer am Sonntag angetroffen. Alles überspielt. Die Programme des Computers haben kein Codecs für MPEG2 und damit kann kein Film vorgeführt werden. Problem kann aber gelöst werden. Die Fotos von ihrer Veranstaltung haben ihnen gefallen und ich bekam sofort eine Einladung zum Freitag mit Hilde. Da ist eine große Festivität. Dann wollte ich e-Mails lesen und schreiben. Der Telefonanschluß war zusammengebrochen. Nicht aufregen! Aber so erklärt sich, dass keine neuen Daten kommen.

Vor dem Schlafen haben wir wieder die Totenklage gehört. Das war der Abschluss, jetzt ist alles abgebaut. Nach dem Mittagsschlaf den Manager wegen der nicht vorhandenen DW-TV angesprochen, wir wollten zusammen am Receiver „spielen“. Er teilte uns mit, dass seit dem letzten Stromausfall der Receiver defekt ist und in Chumphon repariert werden muss. Mit den Radio kann ich auch nichts empfangen, so sind wir auf Telefonate angewiesen. Wir wissen jetzt, dass es in Deutschland kalt ist und in Südthailand Terrorakte gegen Schulen stattgefunden haben. Der Manager findet das nicht aufregend. Dort gibt es ständig Reibereien mit der Regierung. Abends versucht mit dem Bürotelefon ins Internet zu kommen. Hat nicht geklappt, das wird nun wohl an mir liegen.

Heute ist wieder „Normalität“ bei uns eingezogen. Alle anderen Gäste sind weg und hier herrscht wieder Ruhe. Wir sind insgesamt 4,5 Deutsche. Unser Leben hier ist ruhiger als in Zernsdorf. Das Frühstück wird gemacht, kein Abwasch, der Bungalow wird gesäubert, wir können unsere Knochen in der Sonne wärmen oder vor dem Computer lagern. Hilde verschlingt ein Buch nach dem anderen und ich verstehe immer mehr Programme. Nur mit dem Internet haperts. Nach fünf Wochen sind wir mit unserer Thailand-Entscheidung zufrieden. Hilde wird unruhig und sehnt sich nach ihren Enkelkindern.

5.1.04

Am Vormittag konnte ich Hilde überreden, mit mir in die Schule zu gehen. Der Direktor war ganz schnieke in Uniform, aber das Telefon funktionierte nicht. Er vertröstete uns auf Nachmittag. Hilde war sauer, sie steht mit dem Internet auf Kriegsfuß – dauert alles zu lange. Haben am Pool gelegen und gelesen und vor dem Mittagessen im Meer gebadet,. Der Wind ist immer noch schwach, aber die Wellen haben an Größe und Wucht wieder zugenommen.

Am Nachmittag der gleiche Weg. Das Telefon funktioniert noch immer nicht, die Telefongesellschaft muss einen Mitarbeiter schicken. Auf deutsch: Ein ganzer Tag ging für die wichtigsten Informationen der Welt verloren! Gegen 16 Uhr ist die Schule zu Ende, die Eltern sammeln sich auf Mopeds, um ihre Kinder abzuholen. Am Schulausgang postierten sich auch ein Eisverkäufer und ein Crêpes-Bäcker. Bei dem haben wir zwei Sonderanfertigungen gekauft: Teig + Ei + Kondensmilch + Zucker. Die anderen waren ohne Ei. Wir sahen wahrscheinlich bedürftig aus. Da wir zu den Mönchen unterwegs waren, deponierten wir sie im Kühlschrank. Das war ein Fehler, denn der Teig war danach ganz zähe,

Bei den sieben Mönchen wurde ich zum Abt(?) geleitet und trug jedesmal mein Anliegen vor. Der Abt saß hinter seinem Schreibtisch und fand auch, daß das eine wichtige Information sein könnte und schloss die Glastür hinter sich auf. Dort war ein Rechner und eine DVD-Anlage mit großem Fernseher (im Gegensatz zum Resort haben sie einen ausgezeichneten Fernsehempfang). Beide Geräte verweigerten das Abspielen bzw. Lesen meiner Daten Die CD-Einheit funktioniert ausgezeichnet mit einer thailändischen Video-CD mit tanzenden jungen Damen. Um doch noch ein Sehvergüngen zu haben, lud ich einen oder mehrere ins Resort zum Mittwoch ein. Mit viel Kichern lief die ganze Aktion ab. Es wird ja nicht alle Tage jemand kommen, der für Unterhaltung sorgt. Hilde saß in der Zeit im Klostergarten mit Blick aufs Meer.

Wir gingen dann zum Pavillon, um ein Bier zu trinken und gebratenen Bananen zu essen. Als Zugabe erhielten wir kleine dreifache Pancakes mit Bananen und Honig. Vorzüglich. Die Chefin sagte uns, daß zum Jahreswechsel und an Feiertagen mehr Betrieb ist. Beim beruhigendem Blick aufs Meer fiel mir auf, daß nicht alle CD-Einheiten in Thailand defekt sein können. Ich konnte mich dunkel an eine Computerwarnung erinnern: Wenn die CD nicht abgeschlossen (EOF) wird, können einige CD-Einheiten die Daten nicht lesen. Das wird die Erklärung sein Der Test wird aber auf Morgen verschoben..

Als wir am Restaurant vorbei kamen, rannte uns der Barmixer hinterher und überreichte uns einen Brief. Die Brief war von Familie Schiemann aus Dresden. Geschrieben am 30.12., gestempelt am 1.1. und heute in fernen Thailand gelesen. Klasse. Man kann also bequem auch ohne Internet auskommen. Sollte ich meine Bemühungen einstellen?

6.1.04

Um 9 Uhr rief Klaus an und erwartete uns an der Tankstelle. Er hat einen zweitürigen Pick-up, der für zwei übergewichtige Europäer nicht ganz bequem ist. Zuerst ging es nach Süden. Eine abwechslungsreiche Landschaft, die durch Kalkfelsen dominiert ist. Wir kamen an idyllischen Buchten mit kleinen Inseln vorbei. Den Aussichtspunkt zum Anhalten, der etwas höher liegen sollte, haben wir nicht gefunden. Die schönen Wasserfälle auch nicht. Es scheint keine Autokarten zu geben und die Hinweisschilder sind auch etwas sporadisch. Um uns die Beine zu vertreten, fuhren wir eine phantastische Bergstraße hoch: Mittelstrich, Seitenplanken. Oben landeten wir auf einem Schotterplatz. Ein kleiner Tempel und eine 10 m hohe Buddhastatue krönten den Berg. Hinter der Statue eine Mamortafel mit den Namen und Summen der Spender. Schöne Aussicht.

Gegen 12 Uhr kreuzten wir vor Bang Saphan und landeten zum Mittagessen bei einem Schweizer. Die Ausländer kennen sich alle untereinander. Der Schweizer ist mit seiner ganzen Familie ausgewandert (drei Brüder), die Mutter war gerade zu Besuch. Alle sind mit Häusern versorgt worden (mit Land etwa 40000 Schweizer Fränkli) und betreiben eine Gaststätte und ein Geschäft. Sie leben vom Geschäft, der Rente und den in der Schweiz verkauften Ländereien.

Von Klaus haben wir allerlei über Thais, Frauen und Beziehungen untereinander und zu Ausländern erfahren. Alles kompliziert. Es gibt zwar kein Kastenunwesen, aber Standesdünkel soll groß geschrieben werden. Die Frauen, die mit Ausländern verheiratet oder befreundet sind, sollen aus dem armen Norden stammen und werden von den hiesigen Frauen nicht akzeptiert. Zuviel demonstrierter Reichtum sollte auch nicht sein.

Auf der weiteren Fahrt zeigte er uns die Strände südlich und nördlich von Bang Saphan. Es gibt romanische Buchten, in denen man wahrscheinlich schnorcheln kann. Klaus hat zu vielen Resorts Kontakte aufgebaut und tritt auch als Reisevermittler auf. So haben wir auch sein Lieblingsresort nördlich von Ban-Krud kennen gelernt. Alles sehr gepflegt, viel Grün (es hat seit unserer Ankunft praktisch nicht geregnet und hier wird viel bewässert), Liegen auch am Strand mit Auflagen, das südliche Meer, so wie man es sich vorstellt, mit Palmenstrand und klarem blauen Wasser. Unser Resort sei aus vielen Gründen nicht in seinen Angeboten.

Bei oder in Bang Saphan ist in den letzten Jahren ein Stahlwerk und ein Walzwerk gebaut worden. Das hat der ganzen Region einen gewaltigen Schub versetzt: Arbeitsplätze und Infrastruktur. Gegenwärtig wird eine zweite Pieranlage gebaut. An Ort und Stelle werden Betonblöcke von über 2*2*4 m3 gegossen, um eine zweite Pieranlage zu bauen. Nutznießer des vielen Geldes ist auch ein neues Kloster auf einem Felsen, der den Strand überragt. Der große Buddha leuchtet weit ins Land. Das Kloster ist von allen Seiten zu sehen. Das Hauptgebäude mit zwei Etagen aus Marmor, die obere Etage mit farbigen Glasfenstern, die Motive aus dem Leben Buddhas darstellen. Man hörte das Beten der Mönche. Als wir an der großen Statue saßen, kamen alle zum gemeinsamen Gebet zusammen. Nach acht Stunden waren wir wieder in unserem Bungalow.

Dann teilte uns der Manager mit: Heute Abend große Party! Es war die Neujahrparty, die mit uns und einem weiteren deutschen Ehepaaren mit Tochter gefeiert wurde. Alle aus dem Restaurant waren anwesend. Das Team der Reinemachefrauen und Gärtnerinnen fehlte (Standesdünkel?). Eine Karaoke-Anlage war aufgebaut und alle produzierten sich begeistert, einschließlich General Manager. Es gab ein reichliches Thai-Büfett, daß mir die Tränen kamen. So scharf habe ich lange nicht gegessen. Hilde fotografierte, die Videokamera machte Schwierigkeiten.

7.1.04

Der Weg zur Schule endete für mich mit einem Erfolgserlebnis. Innerhalb von 40 Minuten konnte ich alle angekommenen e-Mails beantworten und alle vorbereiteten abschicken! Hilde war diesmal nicht mitgekommen und am Pool habe ich dann alles berichtet. Das anschließende Bad im Meer war kurz, denn die Flut hatte allen möglichen Mist angeschwemmt, der laufend zwischen den Füßen störte. Die Wellen waren hoch trotz der fast Windstille. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool in Erwartung der Mönche, die sich aber von einem Ausländer doch nicht ins Resort locken ließen.

Im Dunkeln sitzt Hilde auf der Terrasse und zählt die Geckos. Sie ist schon einmal bis neun gekommen. Zwei sind auch schon mal im Bungalow beobachtet worden (hinter den Koffern und in der Klimaanlage), verhalten sich aber still. Draußen zwitschern sie.. Heute haben wir ganz überzeugend Glühwürmchen gesehen. Wenn man hinter dem Haus auf die andere Straßenseite schaut (dichtes Gestrüpp mit feuchtem Untergrund), dann sieht man sie massenweise und ab und zu verirren sich auch einige auf unser Gelände.

8.1.04

Schon um 10 Uhr fuhren wir nach Bang Saphan zum Einkaufen: Medikamente, Käse, Konserven, Papaya, Geschenk für Maxim, ein richtiges Brot. Im Café tranken wir Eiskaffee und aßen Kekse. Die Frau des Schweizers hat in Deutschland einen Lehrgang gemacht. Diplom hängt aus. .Mit VISA-Karte haben wir uns mit Geld eingedeckt. Kurz vor der Abfahrt kam eine Prozession mit fröhlicher Musik und tanzenden Leuten die Hauptstraße entlang. Der Manager befragte Passanten: Ein junger Mann wird von seiner großen Familie ins Kloster geleitet. Alle jungen Männer leisten eine unterschiedliche Zeit im Kloster ab, um sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Ich habe keine Kamera dabei. Unser Manager war auch im Kloster, aber nur sieben Tage.

Nach dem Mittagsschlaf hat es etwas geregnet. Man ist aber nicht nass geworden. Alles dürstet nach Regen. Wir haben gestern Abend gewaltiges Wetterleuchten über dem Meer gesehen. Zu uns kam kein Regen. Dann hat Hilde ihre Bilder von der Party übergeben. Freude und großes Gelächter. Unsere Dispatcherin war auf der Feier todtraurig. Hilde schob mir die Schuld zu. Der Haushund ist seit einigen Tagen weg und ich habe gefragt, ob er in der Küche gelandet ist. Befragen des Managers ergab: Wenn die Dispatcherin zwei Gläser Alkohol getrunken hat, weint sie.

Dann sind wir am schönen Strand bis zu einem Baumstamm spaziert, auf dem wir schon des öfteren gesessen haben. Unterwegs fanden wir zwei große Seesterne (zwei Hände breit) und eine riesige Qualle. Durchmesser etwa 70 cm. Sie passt in keine große Waschschüssel. Wir hatten gestern schon den Verdacht, daß Quallen im Anmarsch sind, denn mir brannte eine Fußsohle nach dem Baden im Meer. Während wir schön die Landschaft und das Meer betrachteten, haben die Sandflyers wieder zugeschlagen. Es juckt überall. Abendbrot aßen wir auf unserer Terrasse: Eine Büchse Fisch, Brot, Bier und Bananen.

9.1.04

In der Nacht hatte es 10 Minuten geregnet. Wir waren zu 9 Uhr in die Schule eingeladen. Als wir erschienen, war die Veranstaltung im vollem Gange .Die Fahne war schon gehisst. Es waren zwei Teams gebildet worden: Rot und blau. Die mußten die verschiedensten Sportarten und Spiele absolvieren: Fußball, Korb werfen, Stuhlgangs usw. Beide Kommandos wurden durch „Sheers Leaders“ angefeuert. Die amerikanische Note wurde etwas durch Trommler gemildert. Alle waren begeistert dabei. Zwischendurch wurden die Kinder und die zahlreich erschienen Mütter und Väter mit Getränken und Eis versorgt. Die Schilderträger (junge Damen – ich wage nicht Schülerinnen zu schreiben) waren in Nationaltracht erschienen und alle waren der ganze Stolz ihrer Mütter (wie bei uns). Bei den Tänzern war auch ein Junge dabei. Der Direktor dazu: Er möchte ein Mädchen sein. Zum Mittagsschlaf zogen wir uns zurück.

Als wir zum Abschluss erschienen, wurden alle Schüler mit kleinen Geschenken bedacht. Die Pokale waren schon übergeben worden. Der Direktor begrüßte uns, die Fahne wurde eingeholt und zum Abschluss ein Gebet gesprochen. Das erfordert der Buddhismus erläuterte der Direktor.

Wir gingen ins Computerkabinet und ich konnte die Fotografien vom Vormittag zeigen. Zufriedenheit. Dann verschwanden die erschöpfen Lehrer. Bei 33 Grad hatte die Veranstaltung von vor 9 Uhr bis 16 Uhr gedauert. Das macht keine deutsche Schule. Wir schauten uns unsere e-Mails an. Nur Stefan hatte Neues geschrieben. Alle anderen erholen sich wahrscheinlich von den ereignisreichen Feiertagen. Nur wir warten auf neue e-Mails. Deutsche Welle haben wir noch immer nicht. Unser Blick in die große Welt wird von unseren Verwandten und Bekannten nicht gefördert (das ist eine Kritik!!!!!). Als ich mich mit den Programmen für das Video beschäftigen wollte, kam der Hausmeister und machte deutlich, daß er auch Feierabend machen will.

Nach der Schule sind wir dann gleich zu unseren Baumstamm ohne jede Vorbereitung gelaufen. D.h. Die Sandflyers waren hoch zufrieden und wir sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Kratzen, Kratzen, Kratzen und keine e-Mails. Es war große Ebbe und wir sind am Strand bis zu unserem kleineren Einkaufszentrum geschlendert und haben Bier und Joghurt gekauft Die Milchprodukte sind „first class“. Um 21 Uhr schliefen wir erschöpft nach dem Sportfest ein.

10.1.04

Heute war wieder mal Ruhe angesagt. Den Vormittag haben wir am Pool und Computer verbracht. Ich habe Bier von der Tankstelle geholt, dass ist der kürzeste Weg zum Einkaufen. Während des Mittagsschlafes fing es an zu regnen. Es wurde stürmisch und die Temperatur fiel von 33 auf 25 Grad. Jetzt schwankt sie zwischen 25 und 27. Als Mitteleuropäer hat man seine Schwierigkeiten mit der Einschätzung des Wetters. Grau bedeutet ungemütlich. Wir staunen immer wieder über die hohen Temperaturen. Hilde hat unsere Reinemachefrauen zu einer Fotoschau eingeladen. Ihr Sohn kam noch mit Freund vorbei. Sie haben sich köstlich über die Videoaufnahmen von gestern amüsiert. Ihr Sohn war Fahnenträger und im Film zu sehen.

In meinen CD's bin ich über ein Karaoke-Programm gestolpert (angeregt durch den Einsatz des Restaurantpersonals). Das ist jetzt installiert und wir haben gemeinsam Lieder gesungen. Mit diesem kulturellen Höhepunkt geht die sechste Woche im Bangburd Resort zu Ende. Keine Angst: Es ist nur eine Testversion für 30 Tage, sie ist also in Deutschland nicht mehr arbeitsfähig.

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