18.01.04

Heute gab es beim Frühstück eine Neuerung: Ein Obstbüfett zusätzlich zur Obstplatte. Neben Kokosnüssen waren Bananen und drei weitere vom Namen her unbekannte Obstsorten im Angebot. Das Meer hat unseren Strandabschnitt mit langen Bambusstangen bedacht, wie die Fischer sie benutzen,. Sie müssten zersägt werden, um sie zu transportieren. Vielleicht werden sie über Nacht zum nächsten Resort transportiert. Den Vormittag am Pool mit Lesen verbracht. Vor dem Mittagsschlaf sind wir im Meer baden gewesen. Mit Schwimmen war nichts, denn ab und an kam eine große Welle.

Hilde ist vom Pool zurückgekommen. Eine Schulklasse ist angerückt und macht Schwimmunterricht. In der Schule ist schon seit Freitag niemand. Ich müsste einiges für meine Videos in der Schule ausprobieren. Es sind auch neue e-Mails da. Aber ich muss bis Montag warten. So ist es etwas langweilig!

Wir hatten uns schon vor 14 Tagen für den Nachtmarkt angemeldet. Vorige Woche fiel aus, weil der Manager zur Schulung/Party war. Der Kleinbus ist wieder in der Werkstatt. In der nächsten Woche muss der Manager die Berliner (persönlicher Transport) mit dem PKW weiter transportieren. Heute haben die Bauarbeiten für die Terrasse vor dem Restaurant begonnen. Ein Stück der Balustrade wurde rausgesägt, die Treppe stand schon da und jemand hat die zukünftige Terrasse vermessen.

Bei unseren Spaziergängen treffen wir immer wieder mit Kindern zusammen. Auf dem Heimweg kam ein zweijähriger Junge mit einem Stock auf den „farang“ (Ausländer) zu und schlug auf mich ein. Ich habe den Stock festgehalten und ihn angelächelt. Seine Oma griff ein und er musste vor uns einen „wai“ machen. Irgendetwas muss mit den „farangs“ sein. An der gleichen Stelle stürzte ein etwas größeres Mädchen zu einem kleinen Hund, drückte ihn an ihre Brust und lief weg in eine sichere Entfernung. Was wurde den Kindern über Ausländer erzählt? Bei den Schulkindern sind wir bekannt, sie begrüßen und winken uns überall zu.

So schrecklich groß ist die uns umgebende Tierwelt nicht. Da freut man sich auch über ein Glühwürmchen. Hilde hat eins auf unserer Terrasse entdeckt. Es sitzt unscheinbar an der Wand. Wenn man es anstößt, beginnt es auf der Bauchseite zu leuchten. Schließlich fliegt es 20 cm weiter. Es sieht wie ein Hubschrauber aus, der mit starken Leuchten nach unten strahlt. Man sieht einen richtigen Lichtkegel zur Wand. Die Leuchtkraft ist unwahrscheinlich. Wir erinnern uns an den Rizasee, wo wir Glühwürmchen in ein Schraubglas gesammelt und damit unser Zelt beleuchtet haben.

19.01.04

Ich bin zur Schule gepilgert und hatte von 9 Uhr bis 11 Uhr die Rechner für mich allein. Dann bin ich wieder gegangen. Es ist jetzt 21 Uhr. Durch Stromausfall habe ich einen Absatz des Textes verloren. Ich habe in der Schule meine Videos überspielt. Für die bessere Version bezüglich Auflösung habe ich einige Stunden investiert, bis sie auf die CD passte, Nach zweimal 15 Minuten brach die Übertragung 5 Sekunden vor dem Ende wegen eines Speicherfehlers ab. Ursachen natürlich unklar. Ab 10 Uhr konnte ich ins Internet. Unter 23 Mails waren vier von der Familie und Bekannten. Mist gelöscht, Rest beantwortet und das neue Tagebuch an Annette geschickt.

Am Nachmittag ist Hilde zur Schule mitgekommen, um ihre Bilder zu übergeben. Die Lehrer haben sich sehr gefreut, die Kinder auch. Dann hat sie alle e-Mails gelesen. Wir wollten unser Konto anschauen, ob wir noch Geld ausgeben können. Aber die Sparkasse meint, das Konto sei nicht für Online-Banking freigegeben. Es ist lustig, das Sparkassengebäude in KW zu sehen und man kann nicht rein. Irgendetwas stimmt mit der Nummer nicht. Nur Stefan kann helfen.

Dann kam noch der Direktor und wir führten ein langes Gespräch. Alle Lehrer haben studiert. Er hat vier Jahre eine Universität besucht und in weiteren zwei Jahren seinen „Master Degree“ gemacht. Er verdient etwa 25000 Baht im Monat. Seine Frau ist auch Lehrerin und jetzt in der Klinik in Bangkok und müsste am Freitag niederkommen mit dem zweiten Kind. Das Geschlecht konnte man mit Ultraschall nicht sehen. Sie haben schon eine fünfjährige Tochter. Er hat viel nach Deutschland gefragt. Alle sind immer fasziniert, wenn wir von Kälte, Schnee und Eis sprechen. Ein zugefrorener See, auf dem man spazieren geht, erregt Unverständnis.

20.01.04

Bei schönstem Wetter am Pool gelegen und zwischendurch zwei Bilderserien zusammengestellt. Wir waren mal wieder im Meer schwimmen. Der Strand vor dem Resort ist mit Holzkohle(?) verschmutzt. Das können die Gärtnerinnen gar nicht beseitigen. Wir mußten im großen Bogen ausweichen um ins Meer zu kommen. Wenn wir bis zum Hals im Wasser standen, konnten wir die Füße noch sehen.

Um 15.30 Uhr zur Schule gegangen und die Bilder an Annette geschickt. Renate hatte geschrieben. Der MPEG2-File war im dritten Versuch auch nicht lesbar. Also alles neu berechnen. Hilde kam mir bei meiner Rückkehr von der Schule entgegen und wir gingen zum unbebauten Strand. Wegen des Neumondes gab es eine gewaltige Ebbe, das Meer war so klar wir nie. Man konnte die immer noch rumschwimmenden Plasteartikel schön sehen. Der Strand war vom Meer noch nicht gesäubert. Vor zwei Tagen hatte ich das so beschrieben: Wenn ich Thai lesen könnte, dann hätte ich auf dem Lehrpfad am Strand fast alle Nahrungsprodukte in Tüten und Flaschen nennen können. Die „Sandflyers“ haben die Situation schamlos ausgenutzt. Wir waren nicht eingesprüht. Sie haben alle Körperstellen, die sie erwischen konnten zerstochen.

Nach dem Einkauf noch einmal bis Sonnenuntergang am Pool gelegen und gelesen. Dann lange mit den Berlinern über alles möglich diskutiert. Sie sind nie in östliche Länder gefahren, um ihr sauer verdientes Geld nicht den kommunistischen Regimen in den Rachen zu werfen. Es gab aber auch Probleme, wo wir einer Meinung waren. Hildes Gallenstein scheint wieder friedlich zu werden. Wir waren in unserem Restaurant essen. Anstelle von Fisch Schwein bekommen. Hat auch geschmeckt. Nach dem Essen weiter diskutiert.

Kleiner Nachtrag zum Treffen eines Mädchens mit dem Mönch am Meer. In dem Buch: „Kultur-Schock“ von Rainer Krack steht folgendes (wir danken dem Sponsor des Buches, der nicht genannt werden möchte, für die so mögliche theoretische Durchdringung unserer Reise): Wurde ein Mönch beim Beischlaf erwischt (in unserem Fall war es nur Zulächeln), so wurden im 17. und 18. Jahrhundert sowohl der Mönch als auch die mit ihm ertappte Frau über einem Holzkohlefeuer geröstet; im 19. Jahrhundert wurden beide lediglich dazu verdammt bis an ihr Lebensende Gras zu schneiden, mit dem die königlichen Elefanten gefüttert wurden; oder sie mußten lebenslänglich die Reismühlen des Königs drehen.

Jetzt ruft meine Frau. Ich muss ins Bett. Unter diesen Arbeitsbedingungen können auch mal Schreibfehler entstehen..

21.01.04

Zum Frühstück regnete es eine halbe Stunde, dann war wieder schönes Wetter. Vormittags am Pool gelegen. Ich habe mich weiter über Thailand informiert, Hilde liest etwas über Lord Byron. Zwischendurch alles neu gerechnet. Ich habe mich dann noch mit dem Schuldirektor getroffen, um den Termin für sein großes Videoprojekt festzulegen: Freitag 10 Uhr. Er ist noch nicht Vater geworden. Übrigens ist das chinesische Neujahrsfest im Anmarsch. Ganze Thaifamilien kommen mit Pick-ups an den Strand, lagern dort und knallen, um die bösen Geister zu vertreiben..

Nachmittags am Pool. Um 17 Uhr mit Frau Zimmer und ihrem Fahrer zum Nachtmarkt in Bang Saphan Noi gefahren (die Fahrt hat Hilde organisiert). Der Nachtmarkt ist etwas kleiner als in Bang Saphan gewesen. Zwei Stände, die wir besuchen wollten, waren nicht da. Fr. Zimmer erklärt das mit dem Fernbleiben einiger Händler wegen des chinesischen Neujahrsfestes. Wir haben sehr gut eingekauft. Die Textilien haben eine sehr gute Qualität und sind spottbillig. Z.B. zwei Spielhosen und zwei T-Shirts für den Kleinsten 156 Baht, das sind 3,25 Euro. Unfassbar. Ich habe mir zwei Hosen zugelegt, eine kurze und eine lange (Hallo Maxim, die langen Hosenbeine kann man durch einen Reißverschluss abnehmen). Wir leiden unter den Stichen der „Sandflyers“.

22.01.04

Nachts um 2 Uhr haben wir wieder die Klimaanlage eingeschaltet. Die Außentemperatur war erstmals 27 Grad in der Nacht. Da schwitzt man. Vom Meer stürmt es gewaltig, es schäumt. Das Restaurant ist zum Meer durch Planen verrammelt. .

Am Vormittag wurden Pläne geschmiedet, wie man Herrn Zimmer beeinflussen kann, Pool-, Bus- und andere Probleme zu lösen. Die Bremer riefen an und forderten die Unterbringung in einem anderen Resort. Wir wollten eine e-Mail schreiben. Das war weder am Vormittag noch am Nachmittag möglich, da das Telefon nicht in Ordnung war. Schließlich habe ich auch angerufen. Der Knaller war: Unser Manager war doch am Donnerstag besoffen und hatte mich noch umarmt. Danach muss er mit dem Bus einen Unfall gemacht haben. Fristlose Entlassung, der Bus ist in fünf Tage wieder da. Auf Thai ist die Antwort auf sein Nichtvorhandensein: Er ist zu Hause, d.h. er soll sein „Gesicht“ nicht verlieren. Fr. Zimmer kümmert sich um den Pool, ist aber heute mit dem PKW mit den Berlinern nach Khao Lak gefahren. Warum? Unklar (evtl: der Fahrer spricht nicht englisch)! Die Gärtnerin besprühte die Umgebung des Pools mit Chemikalien gegen die Sandflyers. Gestern sind sie massenhaft im Pool ertrunken und schwimmen nun auf der Oberfläche. Kein Sieb kann sie rausfiltern, sie sind zu klein. Nur Absaugen ist möglich und dazu muss die Pumpe arbeiten.

Am Strand ist ein kleiner Markt aufgebaut, Thaifamilien sind angereist, um das chinesische Neujahrsfest zu feiern. Auch heute, aber besonders gestern wurde doll geknallt. Wir haben mal wieder auswärts gegessen im Lomtaley und mußten mit den Getränken unter das schützende Dach flüchten. Es gab einen kurzen Schauer.

Noch einige Bemerkungen zu unserem Restaurant: Mit den Bestellungen ist es manchmal eine Lotterie. Man bestellt „Fisch süß-sauer“ und erhält Schweinefleisch., anstelle von Orangensaft werden Kokosnüsse serviert. Hat immer geschmeckt, deshalb keine Proteste. Dann gab es zum Frühstück süßes Toastbrot zu Omelett und Schinken. Da habe ich mich anschließend beschwert. Der Grund: Offensichtlich keine Planung im Voraus und das chinesische Neujahrsfest kam ja auch völlig überraschend und da waren die Geschäfte eben leer.

23.01.04

Um 9.45 Uhr bin ich in die Schule zur Verabredung gegangen. Der Direktor war gut vorbereitet. Wir begannen am Tor (gestört durch den Straßenlärm), dann haben wir einen Rundgang um das Schulgelände gemacht. Sehr idyllisch. Der Direktor wollte am Anfang und am Ende im Bild sein, ansonsten hat er zum Video gesprochen. Es sind etwa 18 Minuten Video zusammen gekommen. Den Rohfilm mußten wir uns im Computerkabinet anschauen, es begann zu regnen. Er verschwand dann in Richtung Bangkok, um sein neues Kind in den nächsten Tagen zu begrüßen. Die Internetverbindung funktionierte wieder nicht, es war schon der dritte erfolglose Versuch Auf dem Heimweg war die kleine Brücke fast überflutet, also hohe Flut.

Im Resort schickte mich Hilde zur Uferstraße, da war das Chaos ausgebrochen. Die Brecher hatten an einigen Stellen (auch vor unserem Resort) die Uferstraße überflutet und mit Steinen, Brettern usw. geschmückt. Weiter zum Felsen war das Ufer bis zur Betonstraßendecke abgetragen und die Straße mit Unrat bedeckt. Die Einwohner müssen lange zurückdenken an ein solches Ereignis. Dazu hat es noch stark geregnet Nur in der äußersten Ecke der Bucht, wo die Fischerboote liegen, war der Strand hoch genug und hat Stand gehalten. Das Meer war stellenweise rot. Die Wellen spülen das roten Erdreich ins Meer. Das hatten wir in der anderen Bucht schon mal beobachtet. Also keine roten Algen, sonder weggespültes Erdreich. Von allem unbeeindruckt saß an einer Stelle eine Fischerfamilie und puhlte Krabben aus den Netzen. Ich habe viel fotografiert.

Fr. Zimmer, die z.Z. das Regiment übernommen hat, teilte uns die Termine für die Reparaturen an den Pumpen des Pools mit und dass alle drei Tage gegen Sandflyers gespritzt wird. Nach der überflüssigen Reinigung des Strandes während des Frühstücks, wurden auch dort die Sandflyers bekämpft. Was Beschwerden so alles bewirken können. Das alles vom Meer weggespült und verwüstet wird, konnte noch keiner wissen. Dafür hat unser Resort jetzt ein Bootsteil, das früher mindestens zwei Kilometer südlich gelegen hat. Abends haben alle Gäste im Resort gegessen, keiner wollte sich wegen des unbeständigen Wetters weit weg trauen. Hoffentlich gibt es bald wieder einen Feiertag, damit alles gereinigt wird.

24.01.04

An Vormittag am Pool gelegen, gelesen und zwischendurch rechnen lassen. Die Monteure sind da und haben schon eine Menge ausgetauscht. Wir wollten im Meer baden, es schwamm aber zuviel drin rum, deshalb haben wir verzichtet. Das Meer hat sich noch nicht beruhigt. Die schweren Schiffsteile sind 100 m nach Norden gespült worden. Nach dem Mittagsschlaf Sebastian zum Geburtstag gratuliert. Er hat begeistert von seinen Geschenken erzählt. Ob er uns erkannt hat? Auf die Frage kam keine Antwort.

Abends haben Bremen, Speyer und Zeuthen eine Poolparty gefeiert (die Reinigungsanlage des Pool ist wieder in Betrieb). Zwei herrliche Fische, 2 kg Shrimps waren ein ausgezeichnetes Essen. Sate war nicht genießbar, zu hart. Das Essen fand auf der Terrasse der Bremer statt (das war anheimelnder als in der dunklen Restauranthalle), der Grill stand auf dem Betonweg. Angenehm war der Gedanke, dass in Deutschland -19 Grad waren und wir bei 27 Grad und sanftem Wind schlemmen konnten. Der Service wurde im wesentlichen durch das Küchenpersonal gewährleistet. Die Gespräche dauerten bis 23 Uhr (absoluter Rekord für Hilde in Thailand, sonst schläft sie um 23 Uhr schon eine Stunde). U.a. erfuhren wir, das sich „Rachanee Travel“ nach dem Vornamen von Frau Zimmer benannt hat, Empfehlung für alle Gärtner in Deutschland: Ein Grill lässt sich phantastisch mit Kokosnußschalen anheizen. Und an den Palmen im Garten kann man in halben Kokosnußschalen Orchideen befestigen. Der Nachbar wird neidisch sein. Also Kokosschalen nicht wegwerfen!

Zurück zur Hauptseite