19.3.05

Kurz vor Ankunft in Bangkok wurde der alte Zustand des Schlafwagens wieder hergestellt. Kurz vorher habe ich doch den Fotoapparat rausgeklaubt und einige Bilder gemacht. Werden historische Aufnahmen sein, denn so fahren wir nie wieder. Bangkok lag unter einer Dunstglocke, daß wir die Sonne erst vom Hotel aus sahen. Unser Zug hatte eine halbe Stund Verspätung, aber auf dem Bahnhof wurden wir abgeholt. Gegen 7.15 Uhr waren wir im Hotel und konnten unser Zimmer beziehen! Duschen, etwas frühstücken und schlafen. Was das Umsetzen von Koh Samui nach Bangkok betraf, war alles bestens organisiert. Die Wartezeiten zwischen den einzelnen Abschnitten waren minimal.

Gegen 10 Uhr machten wir uns zum Weekend Market auf. Mit der S-Bahn (Sky Train) waren wir schnell da und dann begann das Suchen nach der Porzellanschale, die wir schon im Vorjahr bewundert hatten. Schließlich hatten wir sie gefunden. Der mögliche Kauf wurde noch verschoben. Wir kauften eine Reihe von Kleinigkeiten und fuhren gegen 13 Uhr zurück.

Nach dem Schlafen Annette und Stefan angerufen und berichtet. Dann habe ich gewaltig geschrieben. Die Rückreise war im TGB noch vollkommen offen. Dann sind wir auf der Sukhumvit Straße einkaufen gegangen und zwar sehr erfolgreich. In 10 Minuten waren 2000 Baht weg und wir mußten umkehren, da die Geldtaschen leer waren. Hilde hat aber nun die passende Geldtasche zu ihrer Plastik-Handtasche (das war die Meinung gewisser Damen). Es reichte noch, um in einem schönen klimatisierten Restaurant einen Orangensaft und ein Tonic Water zu trinken. Für morgen schnell noch 100 Euro umgetauscht. Anschließend sind wir essen gegangen. Zweimal Fish and Ships und Wasser: 440 Baht. Hilde hat vor Tagen aus einem ärztlichen Ratgeber vorgelesen: Bei Durchfallerkrankungen ruhig normal weiteressen. Mit Diät wird der Schaden nicht schneller behoben. Scheint in Thailand nicht zu wirken.

20.3.05

Solange waren wir hier noch nie unterwegs. Es ist jetzt 22 Uhr und wir kommen vom Italiener. Zwei Suppen, zwei Wasser und zwei Tonic Water genossen wir für 380 Baht (mit 10% Bedienung und 7% MWST). Dafür mußten wir heute eine Menge leisten. Hilde sagte: In einem Land mit solcher Hitze möchte sie nicht ständig leben.

Kurz nach 9 Uhr fuhren wir wieder zum Wochenendmarkt. Neben vielen Kleinigkeiten haben wir unsere Platte passend zur Teekanne gekauft. Jedes Jahr kann oder muß nachgekauft werden. Wir haben auch wieder an der gleichen Stelle Tee getrunken und wurden wiedererkannt. Wir waren vollkommen ausgedorrt nach dem vielen Schwitzen. Nach dem Mittagsschlaf wollte wir zum Chao Phraya und in einem Restaurant etwas trinken. Wir fuhren mit der S-Bahn zum Central Pier. Eine zentrale Anlegestelle ohne Restaurant! Wer hätte das gedacht . Nun mußten wir umdisponieren und gelangten schließlich mit einem Linienboot zu einem Restaurant, das Hilde vor einem Jahr kommentarlos genossen hat (Pier Nr. 8, gegenüber von Wat Arun). Heute war der Kommentar anders. So etwas mieses von mir am Sonntag geboten zu bekommen, ist unmöglich. Die Getränke waren nicht richtig kalt, muß ich zugeben. Beim Aussteigen lag plötzlich meine VISA-Karte auf dem Boden. Die verschiedenen Kommentare: Dem Alten kann man auch gar nichts mehr anvertrauen. Oder: Ich wollte dich mal prüfen, ob du schon ganz eingeschlafen bist. Welcher Kommentar mag der Richtige sein.

Wir beschlossen weiterzufahren, konnten aber nicht klar rauskriegen, wann der Linienverkehr eingestellt wird. Wir fuhren weiter bis Pier 13. Dort fanden wir ein Schild: Das letzte Boot fährt 18.17 Uhr. Wir hatten noch 15 Minuten Zeit und fanden eins der zwei erhaltenen Stadtforts: Phra Sumane Fort. Hier war im Park Erholung angesagt und eine große Gruppe machte zur Musik gymnastische Übungen nach einem Vorturner. Auf der Rückfahrt schön mit Sitzlatz war Hilde dann versöhnt. Übrigens macht Thailand erste Versuche den Rechtsverkehr einzuführen. An den Treppen der S-Bahn steht: Keep right! Ich habe die Schilder vorher nicht gelesen und mich nur gewundert, daß man auf den Treppen vorwiegend rechts geht.

Im Hotel erfrischt, wollten wir im Hotelrestaurant essen. Das war aber um 19.30 Uhr schon geschlossen!? Dann haben wir uns doch noch zu einem erfolgreichen Einkaufsbummel aufgerafft und sind bei einem Italiener gelandet.

Hilde versucht, die letzte Telefonkarte mittels Sparnummer leer zu machen. Erst mit Stefan, dann mit Jana, die dreimal das Anklopfen ignorierte. Die Jugend führt halt wichtigere Gespräche.

21.3.05

Letztmalig 5000 Baht von der Bank geholt. Dann sind wir mit dem Sky Train bis zum Chao Phraya für je 35 Baht und weiter mit der Fluß-Taxe bis zum Pier Nr. 8 für je 15 Baht gefahren. Das Übersetzen zum Wat Arun kostete 2 Baht pro Person. Dann fragte Hilde, warum dieser Wat im Ausflugsprogramm nicht angeboten wird! Der Tempel der Morgenröte entstand, als Ayutthaya zerstört wurde und in Thonburi eine neue Hauptstadt entstand. Dafür war König Phya Taksin 1772 verantwortlich. Es war anfangs die Palastkapelle des Königs. Der zentrale Prang und die vier kleineren herum sind inzwischen das Wahrzeichen von Bangkok geworden. Der zentrale Prang ist zwischen 67 und 86 m hoch in Abhängigkeit von der Definition der Meereshöhe und stellt den Berg Meru als Mittelpunkt des Universums dar. Die vier kleineren symbolisieren die Weltmeere. Die vier Pavillons am Fuße der Treppe stehen für die vier Winde. Alles ist mit Fayencen- und Porzellanschmuck bedeckt. Sehr eindrucksvoll. Ein Bangkokreisender sollte es nicht verpassen. Es waren wenige Europäer da. Am Wat war natürlich ein großer Markt.

Mit dem Schiff fuhren wir bis zum Pier Nr. 5 zurück und liefen nach China Town. Hilde war in ihrem Element und konnte in Millionen von Ketten wühlen und auch einige wenige kaufen. Die Hitze und das Gedrängte strengten an. Wir waren in den Teil des Chinesen-Viertels geraten, der für Schmuck, Stoffen, Spielwaren u.ä. zuständig war. Lebensmittel aller Art wurden woanders verkauft. Als wir genug hatten, suchten wir uns ein Tuk-Tuk und machten drei Angaben: Sukhumvit Road, Nana Station und Swiss Park Hotel. Schumacher soll froh sein, daß der Thai sein Brot in Bangkok verdient, er wäre eine große Konkurrenz. Vielleicht wollte er auch den Ausländern zeigen, was so ein Tuk-Tuk leistet. Jedenfalls überfuhren wir die Sukhumvit auf einer Hochstraße und er fuhr vom Ziel weiter weg. Unsere Proteste verunsicherten ihn merklich und er fuhr uns zum Nana-Hotel und dann genervt zur Nana-Station. Das Erlebnis kostete 150 Baht.

Nach dem Mittagsschlaf erkundigte sich Stefan nach unserem Wohlbefinden. Er wird uns wahrscheinlich in Empfang nehmen und unseren Kühlschrank etwas aufpeppen. Wir wollten uns noch einmal Kaufhäuser ansehen. In unserer Nähe sind lt. Karte drei: Sukhumvit Square, Time Square und Robinson. Das erste war in unseren Augen kein richtiges Kaufhaus. Im Time Square wurden wir zackig vom Wachmann begrüßt und ich überlegte schon, welche Abteilung wir kontrollieren sollten. Dann setzten wir uns aber still vor das Kaufhaus und tranken je ein Fruchtsaft-Gemisch Blaubeere und Orange. Hat doll geschmeckt (70 Baht) und genossen das Verkehrschaos vor uns, das ständig zunahm. Schließlich besuchen wir noch Robinson, da hatten wir bei der Anreise unser Handy wieder in Schwung versetzt. Wir haben die letzten(?) Hemden auf dem Straßenmarkt gekauft.

Unser Abendessen haben wir in „Tang's Terrace“ eingenommen. Hilde hat mit Huhn und Kaschunüssen und ich mit Fluß-Prawns Abschied gefeiert. Mit Wasser und Tonic Water sollte dann alles 555 Baht kosten. Hilde war gar nicht in der Lage alles aufzuessen, denn ihr Reis war zusätzlich Reis mit Huhn. Das haben wir noch akzeptiert. Daß ich aber Gin-Tonic getrunken haben soll, war zu viel. Da wurde protestiert. Schließlich bezahlten wir 485 Baht und beschlossen, dort nie mehr zu essen.

Hilde ist geschafft. Die Gelenke schmerzen viel stärker als zu Beginn der Reise. Da hat die Wärme nicht geholfen! Und sie ist sehr müde. Man müßte mal wieder Urlaub machen. Morgen fährt uns um 15 Uhr unser Auto zum Flugplatz, bis 14 Uhr müssen wir das Zimmer verlassen.

22.3.05

Bis 10 Uhr haben wir unsere Koffer gepackt. Dann sind wir zu einem letzten Bummel aufgebrochen und sind glücklicherweise an einem Taschengeschäft vorbeigekommen, das Hilde noch nicht inspiziert hatte. Hildes Tasche war alt und ich habe sie in Bangkok schon geklebt. Die neue Tasche war aus weichem schwarzen Leder mit vielen Taschen. Wir haben den Preis um 20% runtergehandelt. Ich mußte ins Hotel und die VISA-Karte holen. Anschließend haben wir am Time Square einen letzten Fruchtsaft getrunken und das Straßenleben beobachtet.

Um 12 Uhr war der letzte Mittagsschlaf im Hotel. Um 14 Uhr räumten wir das Zimmer. Das Telefon funktionierte nicht, wir schleppten unser Koffer selber runter. Das war schon eine Übung für die Bahnfahrt nach Berlin. Da der Fahrer schon in Warteposition stand, fuhren wir vorzeitig zum Flughafen. In der Warteschlange des GulfAir-Schalter wurde wir rausgefischt und zu einem anderen Flug dirigiert. Der ursprüngliche Flug sollte überbucht sein. Wir flogen mit GulfAir nach Mascat (Oman), von dort weiter über Bahrein nach Frankfurt. Wir hatten neben dem bischen Handgepäck 51 kg in zwei Koffern und einer Tasche. Hilde hat eingekauft! Verleumdung sagt Hilde.

Dieses Umbuchen führte dazu, daß wir keine langen Wartezeiten hatten. Aber wir sind jetzt doch der Meinung: Der nächste lange Flug sollte ein Direktflug sein. Der erste Teilabschnitt war mit Boing 767 mit sehr viel Beinfreiheit, der zweite Abschnitt mit Airbus A340-300.

23.3.05

Mit einer Stunde Verspätung landeten wir in Frankfurt/Main. Bei der Bahn erkundigten wir uns nach einem Direktzug nach Berlin. Gib´s nicht. Vorschlag mit Regionalzug nach Hannover und dann umsteigen. Für Platzkarten war die Zeit zu kurz, gab's nicht mehr. Alles in den Zug gewuchtet. Kurz vor dem Hauptbahnhof Frankfurt kommt die Ansage: ICE nach Berlin um 9.13 Uhr. Koffer raus. Platzkarten gekauft, im Eiltempo die Koffer auf einen anderen Bahnsteig gewuchtet. Ich war danach genau so geschwitzt wie in Bangkok. Im Zug das Tagebuch vervollständigt. Um 13.32 Uhr rollte der Zug in den Ostbahnhof. Stefan holte uns an, die Reise war beendet.

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