28.2.05

Wir beginnen noch mit Golden Beach. Als erstes wurden die Koffer gepackt! Beim Frühstück bin ich geeilt, um Foto- und Videokamera zu holen. Zum Abschluß konnten wir den täglichen Vorbeimarsch eines Cebustieres am Strand filmen. Er hatte aus irgendeinem Grunde mehrere Tage pausiert. Vielleicht mußte er dringende Aufgaben erfüllen. Außerdem konnte ich noch den blauen Vogel fotografieren. Wir kennen ihn schon seit Bangburd. Ein herrlicher Anblick beim Fliegen. Sein Gefieder ist schwarz mit metallicblau. Er ist sehr scheu und hält immer einen großen Abstand zu uns. Bisher war ein Foto nicht gelungen.

Um 10 Uhr sollte unser Transfer starten. Ein Auto des Hotels stand da, unsere Koffer wurden eingeladen und ich fragte, wie wir zu den Karten für die Fähre kommen. Na kaufen. Das hatten wir alles schon am Donnerstag in Vorbereitung der Abreise durchgesprochen. Ich holte wieder unseren Voucher raus, aus dem hervorging, daß die Karten gestellt werden. Ratlosigkeit. Da kam ein anderer Wagen gefahren, der uns abholte und der Fahrer war bestens informiert. Wahrscheinlich vom Reiseunternehmen Hercules (Motto: Always the best). Die Autofähre war nur 30 Minuten weg. Um 10.30 Uhr hatten wir unsere Fährkarten und schoben unserer Koffer in Richtung Fähre. Zwei Matrosen schleppten unsere Koffer an Deck und wir warteten auf die Abfahrt. Die Fähre war ganz schön groß: Autodeck und drei Decks für Passagiere. An Bord waren mit uns fünf Ausländer und insgesamt etwa 50 Thais, also die Fähre war leer. Wir fanden schließlich einen schattigen Platz mit Fahrtwind in der Nähe des Bistros. Wir haben was getrunken und mehrere Stücke Kuchen gegessen für 50 Baht.

Die Inselwelt ist bizarr. Die Sicht war nicht berauschend, sehr diesig. Aber ein Blick aufs Wasser zeigte immer wieder große hellbraune Flecke, bzw. Stränge. Wenn die Fähre durch so einen Strang durchfuhr, sagte man sich: Dort möchte ich nicht reinfallen. Es sah eigentlich nach Fäkalien aus, die aus irgendwelchen Rohren ins Meer gepumpt wurden. Zwei km vor Nathon (Hauptstadt von Koh Samui) hörte der Spuk auf. Nach 1,5 Std. waren wir am Ziel. In Nathon klappte alles bestens. Der Fahrer mußte unter fünf Weißen die Richtigen (die mit Koffern) rausfinden, er hatte auch ein Schild mit unseren Namen.. 13.15 Uhr waren wir im Samui Laguna Resort. Das Einchecken machte Katja eine Deutsche, die sich mal richtig erholen möchte, z.B. im Golden Beach Resort.

Wir sind in einem kleinen Bungalow Nr. 309 untergebracht, der etwas größer als in Kuraburi ist. Bei der Leselampe war die Glühbirne entzwei und wir erhielte eine neue 25W-Lampe. Eine Besichtigung meines Arbeitsplatzes ergab: Keine Steckdose. Das Resort hat zwar Internetanschluß aber pro Bungalow nur zwei Steckdosen (Leselampe am Bett und Rasierer im Bad, zwei können sich gleichzeitig rasieren!). Die Lampe über der Schreibplatte hat auch nur 25W, es geht aber. Hilde meint, das ist alles auf Puff betrieb eingestellt. Ich habe für mich dann mit der Rezeption gekämpft und habe schließlich eine Verlängerungsschnur bekommen. Arbeitsproblem gelöst.

Die Anlage hat den Charme einer Campinganlage. Jeder kann jeden husten hören. Die Bungalows stehen eng beieinander, die Terrasse ist bei uns unter dem langgezogenen Vordach. Wenns regnet , regnet's durch (kennen wir von Mr. Peck). Die Anlage ist aber ruhig. Der Strand ist schöner. Keine Muscheln, wir können in Richtung Königlicher Blauer Lagune gucken. Im Wasser kann man seine Füße sehen! Wir haben sofort gebadet. Uns gegenüber wohnen zufällig Anne und Klaus. Ein kurzer Erkundungsspaziergang zeigte: Wir erkennen nichts wieder. Unser Resort liegt übrigens neben dem Flüßchen in dem die Warane lebten. Sie sollen noch immer da sein Es ist und wird viel gebaut. Wir sind in Richtung Mr. Peck gegangen. Wo früher Farmland war, stehen heute Geschäfte und Resorts. Unseren Schneider haben wir noch nicht gefunden. Nach der Rückkehr mußte ich sofort Annette per Internet über unsere glückliche Ankunft und die ersten Eindrücke informieren. Mit Bitte der Weiterleitung an Stefan. Hier wird mit Stoppuhr gearbeitet. Für zwei Minuten 1 Baht, mindestens 20 Baht. Ich habe es geschafft, in 7.50 Minuten den Brief abzusetzen. Einsamer Rekord.

Unsere Klimaanlage scheint unter aller Sau zu sein. Sie lief die ganze Zeit seit unserer Ankunft und an mir läuft der Schweiß runter. Wir wollten auf unsere glückliche Ankunft unsere letzte Flasche Sekt trinken. Natürlich auf der Terrasse. Während ich alles vorbereitete, kam Hilde wieder rein Es sitzt keiner draußen, denn die Moskitos wüten. Inzwischen habe ich das Thermometer rausgesucht: 27.5 Grad. Toll! Die Leistung ist schwach und die Temperatur war falsch eingestellt. Wenn man 19 Grad einstellt, ergibt das 24 Grad. Die Gaststätte liegt direkt am Strand und wir haben dort unser Abendessen eingenommen. Von 5 bis 7 Happy Hour, Getränke nur die Hälfte. Als wir unser Bier bestellen wollten, wurden wir belehrt: 50% sind 40 Baht für eine kleine Flasche Bier. Also haben wir zwei bestellt. Der Preis entspricht dem Preis einer großen Flasche in den anderen Resorts ohne Happy Hour. Hilde hat wieder Huhn mit Kaschunüssen gegessen, ich gelbes Curry mit Shrimps und Reis. Alles 284 Baht. Das ist wieder moderat.

1.3.05

Wie die Zeit vergeht! In der ruhigen Anlage haben welche ihre Abreise gefeiert. Damit es jeder merkt, wurden um 1 Uhr Böllerschüsse gezündet. Ich kann mich erinnern, daß wir vor neun Jahren von Mr. Peck (Stefan hatte für ihn einige Aufnahmen von der Anlage gemacht) Feuerwerk bekommen haben, das wir auch am Strand abgebrannt haben. Die Betten sind das ganze Gegenteil von Bangburd. Dort konnte man auch auf dem Fußboden schlafen. Hier muß man aufpassen, daß man nicht aus dem Bett fällt. Was hatte Hilde gesagt? Unser Zimmer ist dunkel und läßt sich auch durch die Lampen (25W) nicht erhellen. Wir können uns aber noch finden. Es gab noch keine ernsten Zusammenstöße. Die Reinemachefrau hat unsere Vorhänge zurückgezogen, da ist es etwas heller.

Das Frühstücksbüfett ist dafür das bisher beste. Wir saßen an der Balustrade zum Meer und konnten auf Mr. Pecks Anlage schauen. Störend sind nur die drei Reihen Holzpritschen mit dünner Auflage(!) zwischen Balustrade und plätschernden Wellen. Aber wir hatten uns ja für Massentourismus entschieden. Wir haben einen Spaziergang in Richtung Osten bis zur Einmündung des Flüßchens gemacht. Es macht neben unserem Hotel einen Bogen und mündet erst nach 1,5 km ins Meer. Der Strand ist mit Resorts und Bungalowanlagen vollgebaut. Kein Platz mehr frei. Obwohl die Insel voll sein soll, steht noch immer dran: Vermiete Zimmer bzw. Bungalow. Dann lasen wir: Massage 500 Baht/h. Auf dem Rückweg an einer Stelle: 200 Baht/h. Da beschlossen wir, uns dieses Vergnügen zu leisten. Die Situation ist folgende: Es ist warm, die Sonne scheint durch Palmblätter, das Meer rauscht, der Wind streicht sanft über die Haut. Und dann noch Thai-Massage. Ich mußte zu unserem Strandplatz zurück, um Geld zu holen. Für mich kam noch Pediküre dazu, dann war das Geld alle: 600 Baht für alles. Aber so richtig begeistert waren von der Massage nicht. Wir haben es schon besser erlebt.

Dann kamen die kleinen Rückschläge. Wir wollten im Meer baden. Gleich die erste Welle warf Hilde um. Ich wollte ihr helfen, da kam auch schon die zweite Welle und hat mich auf Hilde geworfen. Hildes Knie hat nach diesen Ereignissen wieder eine offene Schürfstelle. Um 12 Uhr verlassen wir immer den Strand, um etwas zu essen und unsere Mittagsruhe zu halten. Plötzlich war die Klotür zu und ging nicht wieder auf. Also Reinemachefrau holen, die konnte nicht helfen. Es kam der Techniker, der uns schon gestern mit der Verlängerungsschnur versorgt hatte. Mitleidiger Blick: Wenn das so weiter geht...

Das Reinemachen ist hier ein sehr kompliziertes Verfahren. Am Vormittag wurden schon zwei Wasserflaschen abgestellt, die man zum Zähne putzen und so bekommt. Als wir vom Meer kamen war das Zimmer zwar gemacht, aber unsere Handtücher lagen vor dem Haus. Neue gab es noch nicht. Also die alten Handtücher zum Abtrocknen genommen. Nach dem Essen hingelegt und draußen das Schild: Bitte nicht stören rausgehangen. Nach 10 Minuten Klopfen, die neuen Handtücher sind da. Wir saßen nach dem Schlafen auf unserer Terrasse und tranken Kakao, da schleppten die Reinemachefrauen einzeln die gebrauchte Wäsche irgendwohin. Arbeitskräfte sind genügend da, ich habe es nur registriert.

Bis 17 Uhr haben wir dann am Strand gesessen und die anderen Leute beobachtet. War für uns vollkommen neu! Es gab viel zu kommentieren: Alter Weißer mit junger Thai, unmöglich angezogen, der Sonnenbrand, teure Fototechnik in der Gischt der Brandung usw. usf. Dann kam der Hammer. Mir fiel auf, daß ab und an die Brandung braun gefärbt war. Nach dem wir uns das eine Weile angesehen haben, war klar: Die Scheiße hat den Lamai Beach erreicht. Die Urlauber badeten unbeirrt weiter. Wir verzichteten für diesen Abend. Anschließend wieder auf der Straße nach Osten bis zur Ringstraße gewandert. Einen Straßenmarkt wie in Bangkok oder Hua Hin haben wir bisher nicht gesehen. Alles nur Boutiquen. Was wir suchen, nicht gefunden. In einem Prospekt wird Nathon zum Einkaufen empfohlen. Das hatten wir uns auch schon gedacht. Das sagte auch unsere Erinnerung von vor neun Jahren. Auf dem Rückweg sind wir an der Straße in Mr. Puh's Restaurant gelandet. Wir haben uns einen Fisch ausgesucht, ihn grillen und süß-sauer zubereiten lassen, Getränke: Zwei Tonic-Wasser und je ein Ananas- und Orangensaft (frisch aus den Früchten mit Eis zubereitet), alles für 265 Baht. Der Fisch war übrigens köstlich. Wahrscheinlich können wir in einem Kodakladen unsere Fotos drucken lassen. Bei größeren Mengen im Format 10x15 cm2 10 Baht das Stück. Anlieferung auf CD. Abends konnten wir in aller Ruhe unser Bier auf der Terrasse trinken. Keiner saß draußen, die Moskitos waren moderat. Alles keine richtigen Camper, verkriechen sich alle zur Klimaanlage oder genießen das Nachtleben.

2.3.05

Hilde will abfahren. Sie schimpft auf alles (auch auf mich). Starke Wellen machen das Baden schwierig. Und die braune Brühe schwappt immer noch an den Strand. Ich habe die ersten Fotos gemacht und bin nach 10 Uhr zum Kodak-Laden gegangen: Geschlossen. Hilde hat am Strand gelegen und gelesen. Dann ausführlich mit der Familie Nehls aus Schwedt geschwatzt. Nachmittags Kakao getrunken, dann wieder an den Strand. Anschließend bummeln gegangen und einige Schneider genauer unter die Lupe genommen. Bei einem Fuji-Laden eine CD mit 52 Bildern abgegeben. Hier soll das Bild nur 9 Baht kosten. Eine Stunde später um 19 Uhr sollten sie fertig sein. Da waren wir aber wieder bei Mr. Puh und haben gemeinsam mit Fam Nehls gegessen. Diesmal hatten wir Red Snapper süß-sauer, Bier und Orangensaft für 370 Baht. Der Fisch kostet 30 Baht/100g. Dann Bier, Joghurt und eine Büchse Thunfisch gekauft. Als wir bei der Dame vorbeikamen, bei der wir Mangos gekauft und etwas getrunken hatten, lag auf dem Tisch eine schön geschnitzte Zuckermelone, die wir bewunderten. Und damit hatten wir sie schon geschenkt bekommen, um sie unseren Bekannten zu zeigen. Überall wurden wir darauf hingewiesen: Kann man essen!

Dann wurden die letzten Korrekturen am Tagebuch gemacht, um es per Internet an Annette zu schicken. Das Laptop konnte das Memory Stick nicht mehr sehen. Am Golden Beach hat es noch funktioniert. Es hat die Seereise nicht überstanden. Als Speicher mußte ich auf eine CD ausweichen. Das Internet im Hotel war gestört. Da haben wir uns ein Internet-Kaffee gesucht. Auf 100m Straße sind hier auf jeder Seite drei. Auf meine Frage, ob meine CD gelesen werden kann, kam nur Kopfschütteln, ich hatte ihn bei einem Computerspiel gestört. Da habe ich es selbst ausprobiert und es klappte, ging sogar alles flott. Preis 15 Baht, billiger als im Hotel. Stefan angerufen. Die Kinder sind immer noch krank, draußen ist es kalt.

3.3.05

Das Meer hat sich beruhigt und ist glatt. Ganz schwacher Wind. Am Vormittag haben wir dreimal gebadet, nachmittags einmal. Es gibt immer noch braune Blasen auf dem Wasser. Beim Kakao-Trinken mit Netti telefoniert. Alle gesund. Große Frage: Wo bleiben die Bilder. Aus den bisherigen Fotos Bilder18 fertiggemacht und abends verschickt. Wolf hat uns am 2.3. geschrieben. Hilde hat gleich angerufen, nur mit Erika gesprochen. Wolf liegt fest im Bett. Er hat sich mit einer Säge an der Hand und dabei Nerven verletzt und hat eine Lungenentzündung. Gute Besserung gewünscht.

Kleiner Skandal am Nachmittag. Zwei junge Damen haben unsere Liegen belegt und auch unsere Handtücher benutzt. Eigentlich starkes Stück. Jeder haftet in der Anlage für seine Handtücher. Auch jungen Damen geben wir unsere Handtücher nicht zum Beine abtrocknen. So richtig einsichtig waren sie nicht. Handtücher umgetauscht. Abends am Bungalow „europäisch“ gegessen: Brötchen, Thunfisch, Gouda-Käse aus Neuseeland und Bier und unsere Honigmelone leider zerstört. Es gab noch ein Highlight: Unsere Bilder abgeholt. Sind prima geworden. Wir werden noch mehr hier drucken lassen. Wir sind uns allerdings über den Preis z.B. bei Media-Markt nicht im klaren. Allzugroß scheint der Preisvorteil nicht zu sein. Aber neun Baht hört sich einfach gut an.

Übrigens haben uns beim Abendessen zwei Frösche beäugt. Aber Thunfisch und Gauda mochten sie nicht. Sie quaken nicht sondern knarren. Wir kannten sie schon als Holzfrösche, die innen hohl sind und mit einem Holzklöppel durch überstreichen knarrende Geräusche von sich geben.

4.4.05

Das Meer ladet wieder zum Baden ein. Hilde ist schon am Strand, ich habe weitere 94 Bilder auf eine CD gebrannt. Vorher muß ich noch die Bank testen, ob sie meine Barclay-Karte akzeptiert. Wenn nicht, müssen wir singen gehen. Es hat alles geklappt, die PIN-Nummer muß aber Hilde falsch in den Laptop eingetragen haben. Nun können wir lustig weiter unser Leben gestalten. Nach der finanziellen Klärung habe ich die ausgesuchten Bilder zum Drucken gegeben. Nun haben wir fast alle Bilder, die wir per e-Mail verschickt haben. Am Laptop habe ich noch einmal mit dem Memory Stick experimentiert. Es ist ein Kontaktproblem. Mit gefühlvollem Wackeln erreicht man auch eine Arbeitslage. Werde mit Stefans Alkohol die Kontakte reinigen.

Am Strand genießen wir das Strandleben. Es gibt jede Menge Verkäufer: Für Obst, Tücher, Bilder, Hemden, Schmuck, Tattoos. Die Obstverkäufer sind wahre Meister und bereiten z.B. eine Ananas zu, ohne sie mit den Fingern zu berühren. Dazu gibt es zwei Stäbchen, damit man die Stücke aus dem Plastebeutel rauspicken kann. Als Zugabe gibt es zwei Bananen. Wir haben auch schon eine Kokosmilch getrunken und geröstete Maiskolben gegessen. Eine Schau ist auch das Anbringen eines Tattoos: Überzeugungsarbeit leisten, Auswahl des Motivs aus einem dicken Album, Rasieren der Stelle, Abziehbild auftragen, nachmalen, trocknen lassen, von den Kumpels bewundern lassen Das Wasser ist noch immer mit großen Flecken braunen Brühe verziert. Wir haben uns am Vormittag doch ins Wasser gewagt und waren von hunderten glitschigen daumengroßen Geleeeiern umgeben: An den Füßen, am Bauch, an den Armen, im Badeanzug. Diese Eier hatten wir vor einem Jahr schon am Strand von Bang Saphan gesehen. Unklar von welchen Tieren sie stammen. Danach war ausgiebiges Duschen angesagt.

Abends bei Mr. Puh's gegessen. Hühnchen mit Reis, Shrimps süß-sauer mit Reis, großes Bier, zwei Mango-Shakes für 230 Baht. Beim Essen kamen Nehls dazu. Viel geredet und anschließend bei ihnen auf der Terrasse gesessen. Sie sind in den Bungalow direkt am Meer gezogen mit riesiger Terrasse und viel frischer Luft. Nach 30m ist auf dem Hauptweg vom Meerwind nichts zu merken. Unser Bungalow ist 85m vom Strand weg. Da ist Windstille. Bis 22.30 Uhr geschwatzt, u.a. auch vom Kaukasus.

5.3.05

Heute ist hohe Flut, sie reicht bis an unsere Pritschen. Es ist sehr kräftiger Wind, bewölkt. Im Restaurant sind die Planen zur Meerseite runtergelassen. Sie haben aber Plastefenster. Dadurch sieht es nicht ganz so trist aus wie in Bangburd. Über die gelbe Brühe gibt es Meinungsverschiedenheiten. Klaus behauptet, es sind Algen. Hört sich auf jeden Fall besser an als Sch..9.30 Uhr es regnet seit ewigen Zeiten mal wieder. Ich kann ohne Beschimpfungen am Computer sitzen und die Bilder sortieren! Aber es hilft nichts: Warum kommst du nicht mal raus? Hilde hat auf der Terrasse direkt vor der Tür einen trockenen Platz gefunden, für mich ist kein Platz mehr.. Es ist wesentlich schlimmer als bei Mr. Peck. Ich kann drinbleiben. Es tropft auf die Decke des Zimmers. Ich bin beunruhigt, wo kommt es evtl. durch. Steht da Technik? 10.15 Uhr, es regnet noch immer, die Temperatur ist auf 24,0 Grad gefallen! Wie in Kuraburi haben wir in dem dunklen Bungalow einen beleuchteten Schrank mit zwei Regenschirmen. Hier erhalten die Schirme eine neue Bedeutung. Wenn bei uns die Straßen schlecht sind, stellt man ein Schild „30 kmh“ auf. Wenn hier das Terrassendach defekt ist, gibt es zwei Schirme und schon kann man wieder die Terrasse benutzen! Jetzt ist es 15 Uhr, 24,5 Grad, es tröpfelt.

Wir hatten inzwischen Besuch im Regen von einem Drachen und einer Kröte, es sind keine Frösche, die hier rumhüpfen. Dann sind wir konditern gegangen. Zwei Käsekuchen und zwei Cappuccino für 160 Baht. Im Bäckerladen bediente ein Transvestit, neben Mr Puh's arbeitet auch einer. Thailand scheint ein Paradies für diese Leute zu sein. Die meisten nehmen keinen Anstoß dran. Mr Puh`s Mitarbeiter kichern allerdings und ahmen den Hüftschwung nach. Jetzt ist es gleich 17 Uhr, 25 Grad und es tröpfelt noch immer. Wir wollen heute Abend zu einer Veranstaltung mit Thai-Tänzen in unserer Resort-Restaurant. Ein Tisch ist schon bestellt.

Das Restaurant war gut besucht. Wir haben den letzten Vierer-Tisch mit Familie Nehls bekommen. Es spielte ein Gamelan-Orchester und die Tanzgruppe zeigte ein Gemisch von alten und neuen Tänzen. Es war nicht umwerfend. Wir sind immer noch von der Patong Lodge auf Phuket verwöhnt. Gegessen haben wir sehr gut für über 500 Baht. Hilde hatte ein Stück Fischfilet mit weißer Soße, ich endlich Haisteak. Im Nebenbungalow hat die Besatzung gewechselt. Der Weiße und die Thai mit den spitzen Schreien sind ausgezogen, dafür sind junge Leute drin. Erstes starkes Klopfen an die Wand war um 23 Uhr und dann wieder um 1 Uhr. Mit dem Einschlafen war es generell schlecht. Wahrscheinlich war der Cappuccino zu gut.

6.3.05

Nach dem Frühstück sind wir per Taxe (200 Baht) bis ans Ende der Straße von Mr Peck gefahren. Wir sind bis zum Strand runter gelaufen, um uns zu überzeugen, daß der Zeitpunkt ungünstig war: hohe Flut und starke Wellen (haben wir natürlich schon beim Frühstück gesehen). Wir konnten den Strandabschnitt der Königlichen Blauen Lagune mit dem großen Stein ausfindig machen. War alles mit weißen Liegestühlen vollgestellt. Alles ist bebaut, an der Stelle wurden Häuser zum Mieten unter Tel. 09 8726466 angeboten. Wir sind wieder den Berg zur Straße raufgeklettert und wollen an den Strandabschnitt an der Spitze der Landzunge. Die Spitze ist noch nicht bebaut aber die Clams sind abgesteckt. Stacheldraht und zur Not ein Schild: No Entry. Dann sahen wir einen riesigen Komplex: Buriraya. Wir fragten einen, der dort rumsprang nach der Blauen Lagune und er zeigte zum nächsten Grundstück, das war aber das Bay View Resort. Dort tranken wir Sodawasser und ich holte mir von der Rezeption ein Prospekt. Es sah alles sehr freundlich aus. Das Restaurant machte dem Namen alle Ehre. Es gibt Bungalows von 800 bis 2300 Baht/Nacht (saisonabhängig). Auch hier die Internetadresse: www.bayviewsamui.com. Sie werben mit dem Slogan: Feel the difference!. Hilde wäre am liebsten umgezogen, um den Unterschied zu testen. An der Rezeption erfuhr ich, daß Mr. Peck verkauft hat und der Investor auch versucht hat, ihr Resort zu schlucken. D.h. das Paradies gibt es nicht mehr.

Wir hatten also die alte Stelle lokalisiert und ich bin zurückgegangen, um zu fotografieren. Das 5*-Resort besteht aus zwei Teilen, die per Brücke verbunden sind. Oberhalb der Straße steht ein großes Haus mit Seeblick, das wir auch von unserem Strandabschnitt sehen können. Meerseitig sind neue Bungalows gebaut, die jetzt zwischen 450 und 875 Dollar/Nacht gemietet werden können. Keine Angst, das Frühstück ist inklusive. Vor Weihnachten und im Sommer ist alles etwas billiger. Im Hotelgebäude kann man Zimmer oder Suiten zwischen 250 und 675 Dollar bewohnen. Hier noch die Internetadresse, um sich vorab alles anzusehen: www.buriraya.com. Einige Aufnahmen werden im nächsten Web-Album sein (ich bekommen von Euren Buchungen leider keine Prozente). Die Zahlen sind natürlich aus dem Prospekt, das ich an der Rezeption bekomme habe. Wir haben ein bischen gerechnet. Betrachten wir unsere Reise. Wenn wir mal für den Flug 1000 Euro anrechnen, dann hätten wir uns glatt ein Nacht in der Beach Front Villa (675$) leisten können. Die nächste Reise müssen wir anders planen.

Nach dem Mittagsschlaf mit Stefan telefoniert und ihm von unseren Erkundungen berichtet. Die Enkel sind wieder gesund. Caroline teilte stolz mit, daß sie als Vorschulkind Hausaufgaben machen muß. Und sie macht sie regelmäßig,sagte sie. Zuhause liegen 25cm Schnee und es schneit weiter. Ich hatte auf dem Handy noch eine SMS von Annette, wo u.a. mitgeteilt wird, daß am 6.2. in Berlin Schnee lag. Ein Monat Schnee! Wir sind in gut drei Wochen wieder zurück, der Schnee soll verschwinden. Bei uns hat es gegen 16 Uhr wieder leicht angefangen zu tröpfeln und wir haben 26,5 Grad (es ist kalt!). Annette hat gerade angerufen und die neuesten Nachrichten mitgeteilt. Alles läuft Zuhause seinen geordneten Gang.

Abends bei Mr. Puh's gegessen. Hilde wieder Hühnchen mit Reis, ich habe mir zwei Tiger-Prawns (180 Baht) grillen lassen. Als wir mit dem Essen fertig waren, kam Familie Nehls. Sie sind unablässig unterwegs und erkunden die Insel. Wieder viel geschwatzt. Anschließend die Bilder von unserer Erkundung fertig gemacht und weiter Tagebuch geschrieben. Für das Internet waren wir zu erschöpft (faul).

7.3.05

Unsere Nachbarn sind heute um 3 Uhr gekommen. Der Lärm ging. Hilde mußte nicht eingreifen. So kurz vor Neumond ist hier starke Flut. Die dritte Reihe Liegestühle ist schon verschwunden, d.h wurde in die zweite Reihe eingegliedert. Unser Strandabschnitt hat eine Besonderheit: Es werden Algen an den Strand gespült. Das Niemandsland zur Linken ist auch betroffen. Der obere Strandbereich wurde morgens von drei Angestellten gesäubert. Abends war der Rest dran. Zum Tee haben wir Eiskaffee aus der Büchse getrunken und Jochen zum Geburtstag gratuliert. Das Gespräch war kurz, die Vorbereitungsprozedur lang. Hilde hat sich an den Termin erinnert. Mein Erinnerungsprogramm zeigte für heute nichts an. Also habe ich mir den Wochenplan angesehen, uns siehe da: Jochen hat heute Geburtstag. Die Telefonnummer war nicht in unserem Thai-Handy. Also mußte mein Handy gesucht und in Betrieb genommen werden. Nummer übertragen, anrufen, gratulieren. Man sieht, der Streß läßt uns auch hier nicht los.

CD gebrannt mit Bilder19(!) und TGB. Beim abendlichen Spaziergang an Annette abgeschickt. Erika hatte eine Mail geschickt. Wolf geht es leicht besser. Dann sind wir bis McDonald marschiert, haben dort ein Eis und schließlich Hühnchen mit Pommes gegessen (280 Baht). War wieder echt europäisch. Der Strand mit der Meerseite der Hotels, die Straße mit den Geschäften machen einen gepflegten Eindruck. Wenn man sucht, findet man es auch. Die Preise erscheinen uns höher als auf den Straßenmärkten in Bangkok. Z.B. soll ein Polohemd 53$ kosten. Auf dem Rückweg habe ich für Hilde einen Orchideenstrauß zum Frauentag gekauft. Deshalb kommt mein Angebot etwas spät: Alle bekannten Damen (Jana ist auch eine Dame), die morgen hier vorbeikommen, gratuliere ich zum Frauentag und sie erhalten einen Orchideenstrauß. Wir würden uns freuen, wenn viele die Möglichkeit nutzen würden. Sonst ist nur die Gratulation per Tagebuch möglich.

8.3.05

Um 2 Uhr durch Nachbarn geweckt. Heute habe ich mal gegen die Wand gedonnert. Wir müssen feststellen, daß nach dieser rustikalen Methode immer Besserung eintritt. Aber wir sind erstmal für lange Zeit wach. Also haben wir uns vormittags an der Rezeption nach drei Tagen beschwert. Vorher habe ich noch mit einem der Nachbarn gesprochen, daß ihr Verhalten unmöglich ist. Scheint ihm peinlich zu sein. Im Bungalow wohnen ein Paar und er. An der Rezeption wurde die Beschwerde lächelnd zur Kenntnis genommen. Dann haben wir ein Fax mit unseren Flugkarten zu Rachanee Travel geschickt, damit der Rückflug bestätigt werden kann. Nach dem Frühstück haben wir eine lange Wanderung zum Ende der Lamaibucht gemacht Richtung Mr. Peck. Es gibt dort auch Stellen, wo Wasserpflanzen angespült werden. Wir haben auch schicke Häuser gesehen, die entweder viel in eine Schutzmauer investieren müssen oder ihre Häuser abschreiben können. Das Meer nagt gewaltig am Strand. Schöne Kokospalmen wurden durch das Meer umgelegt. Die Strand ist dort sehr schmal. Die Wellen waren am Umkehrpunkt ganz klein, sodaß wir dort gebadet haben. Hier war nun wieder der Untergrund steinig. Alles Gute ist nie beisammen.

Beim Tee trinken machte Anne den Vorschlag, in ein frei werdendes Zimmer am Pool umzuziehen. Ich bin zur Rezeption und habe mich bei Katja noch einmal beschwert. Sie hat einen „Strafzettel“ geschrieben und den Boy losgeschickt, um den Zettel an Bungalow 308 anzubringen. Aus der Anfrage nach einem Bungalow ohne Nachbarn wird ein Umzug nach Bungalow 301. Das ist die Seeseite mit DW-TV. Der Vertrag ist unterschrieben. Wir müssen zuzahlen: 400 Baht/Nacht, der Umzug erfolgt morgen. Um 16 Uhr, als wir am Strand ohne Handy lagen hat Stefan angerufen.

Wir waren zum Abendessen mit Familie Nehls wieder bei Mr. Puh's. Diesmal haben wir Barracuda gegessen. Wieder Orangensaft und Bier. Alles zusammen 235 Baht. Danach Schwatz bei Nehls auf unserer zukünftigen Terrasse. Für Nehls ist es ihr letzter Abend in Thailand. Vor einigen Tagen haben wir über die Flutkatastrophe gesprochen und da kam ein Versicherungsaspekt dazu. Da es zwischen den Ländern mit Warnsystem und den betroffenen Ländern kein Abkommen gab, hätte eine falsche Warnung zu Milliarden schweren Regreßzahlungen führen können und deshalb unterblieb die Warnung. Über unserem Bett im Bungalow hängt übrigens ein Bild mit einer Riesenwelle, die auf uns zurollt. Wir ziehen jetzt ja aus.

9.3.05

Wir wachen gegen 5.30 Uhr auf. Jeder denkt bei sich, sind unsere Nachbarn gekommen? Haben sie uns wieder geweckt. Alles ruhig, d.h. sie sind lernfähig. Gegen 12 Uhr schleichen sie mit Rucksäcken an uns vorbei zum Ausgang. Ob sie nun regulär ausziehen oder gefeuert wurden, wissen wir nicht. Heute ist das Meer milde gestimmt und plätschert gegen den Strand. Nach Auskunft der Rezeption können wir um 13 Uhr umziehen. Wir gehen erstmal an den Strand. Wir hatten zu 13 Uhr alles gepackt, aber das neue Zimmer war nicht fertig. Neue Zeit: In zwei Stunden. Wir haben uns schlafen gelegt, da klopft es: Wir können umziehen. Das war in wenigen Minuten erledigt. Das Zimmer ist die 400 Baht mehr wert. Größer, heller, Deutsche Welle, mehr Ablage, herrlicher Blick mit Seewind aufs Meer, mehr Platz für den Laptop (aber auch hier keine frei Steckdose). Um 15 Uhr gemeinsames Tee trinken mit Nehls. Herr Nehls hat uns mit Kuchen verwöhnt und nun fährt er weg. Unfair.

Die nächsten 60 Bilder auf CD geschrieben und zum Drucken gebracht. Hatte vorsichtshalber das Handy eingesteckt: Stefan ruft an. Kinder gesund, Schlitten fahren nicht mehr möglich. Am Strand gelegen und in Richtung Mr. Peck fotografiert. Stefan ruft noch mal an. Um 19 Uhr Nehls endgültig verabschiedet, Bilder geholt und zu Mr Puh's gegangen. Diesmal Thunfisch gegessen, üblichen Getränke (310 Baht). Auf der Terrasse ist es windstill. Wir hoffen im neuen Bungalow auf eine ruhige Nacht.



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