09.01.08

Gegen 15.30 Uhr begann unser neues Abenteuer. Annette brachte uns nach Tegel, wir waren rechtzeitig am Schalter, was Vor- und Nachteile hatte. Die Vorteile: Unsere reservierten Plätze waren noch da! Unsere Koffer waren auch die schnellsten in Berlin und Bangkok. Der mögliche Nachteil: Für den Fahrer am Flughafen in Bangkok waren wir zu schnell. Aber der Reihe nach.

Der Abflug hatte sich um 25 Minuten nach hinten verschoben, das Durchleuchten des Handgepäcks begann auch 15 Minuten später. Mein Koffer mit Laptop und weiterem Krempel war zu „undurchsichtig“ und musste entwirrt werden. Aber die Flugzeit hatte sich von etwa 10 Stunden um 21 Minuten verkürzt, den günstigen Winden sei Dank. Wir flogen mit einem Airbus 330, saßen im vorderen Teil und Hilde hatte einen Fensterplatz, die Beinfreiheit war ausreichend, die Betreuung gut. Das Essen war schmackhaft, abends gab es Weiss- und Rotwein, Bier, zum Nachtisch einen Weinbrand.

Ich schreibe erstmalig auf dem neuen Laptop und er hat sich schon zweimal während des Schreibens verabschiedet. Beim zweiten Mal hat er alles gelöscht. Ich rätsle, welche Tasten ich fälschlicher Weise berührt habe. Das Betriebssystem Vista muss wie ein kleines Kind erzogen werden oder wir müssen uns beide aneinander gewöhnen

Hilde hat ihren Fensterplatz genossen und nachts im Gebiet Pakistan/Afghanistan heftige Artilleriegefechte beobachtet. Sie erwiesen sich dann als gewaltige Gewitter, denen unser Pilot ausgewichen ist.

10.01.08

Zwei Stunden vor der Landung erhielte wir noch ein Frühstück. Gegen 11.30 Uhr landeten wir in Bangkok. Das Flugzeug hatte einmal kurz gewackelt. Der Andrang an der Passkontrolle war enorm. Obwohl viele Schalter geöffnet waren, dauerte es an unserer Schlange 30 Minuten. Wir wurden aber auch fotografiert. Unsere neuen Koffer standen schon da und sahen anders aus, als wir sie in Erinnerung hatten. An der Bauchbinde und den Adressenanhängern haben wir sie doch wieder erkannt. Dann begann ein erfolgloses Suchen nach dem Fahrer. Hilde und ich liefen mehrmals die Reihen der mit Namensschildern bewaffneten Empfangskomitees ab. Nichts. Die „Emergency“ Nummer gab auch keine Antwort. Also charterten wir für 1100 Bath eine Taxi zu unserem Hotel. Das Hotel hat den schönen Namen „The Royal Ivory Nana 4“.

Im Hotel rief ich die „Emergency“ Nummer erneut an und Herr Zimmer meldete sich. Na klar wartete der Fahrer noch immer auf dem Flughafen. Wir wollen uns um 17.30 Uhr treffen. Das Schild, mit dem der Fahrer uns erwartet haben sollte, war eindeutig und wir haben es garantiert nicht übersehen. An der „Emergency“ Nummer fehlte eine 8, also konnten wir Herrn Zimmer gar nicht erreichen. Die zusätzliche „8“ gab es schon im Vorjahr, aber ich habe nicht daran gedacht und FOF hatte es auch vergessen. Im Hotel konnte ich Herrn Zimmer anrufen, weil alle Telefonate über den Operateur liefen und der hat meine durchgesagte Nummer natürlich korrigiert. Also erhielten wir 1100 Bath zurück. Wir sind jetzt mit allen Vouchers und Flugkarten bewaffnet und kennen die meisten Transfertermine. Am 12.1. werden wir auf Kosten des Hauses in die „Siam Niramit Show“ eingeladen, die „The must be see show of Thailand“. Der Name „Rachanee Travel“ ist Vergangenheit, wir werden jetzt von „Sri Siam Holiday“ betreut.

Wir möchten darauf hinweisen, dass wir mit dem LTU-Flug nach Bangkok sehr zufrieden waren. Die Maschine brauchte keine 10 Stunden. Die Fahrt nach Frankfurt, evtl. mit Übernachtung entfiel. Den schrecklichen Frankfurter Flughafen mussten wir nicht wieder testen.

Bevor wir uns schlafen legten, habe ich noch die thailändischen SIM-Karte getestet. Erfolglos, die Fristen waren abgelaufen. An der Rezeption fragte ich, wo man SIM-Karten kaufen kann. Bei 7-Eleven. Das Geschäft war 50 m vom Hotel entfernt und mit SIM-Karte, 300 Baht Prepaidkarte, zwei Bier und Mineralwasser kam ich zurück. Was man wohl noch alles für interessante Dinge bei 7-Eleven kaufen kann? Und schon konnten wir uns zu thailändischen Billigtarifen (mit der Vorwahl z.B. 009 anstelle von „+“) in Deutschland melden.

Nach dem Gespräch mit Herrn Zimmer schlenderten wir unsere Straße bis zu einem Thai Food Restaurant entlang. Es saßen viele Leute drin, also konnte es so schlecht nicht sein. Ich war mit meinen Shrimps sehr zufrieden, Hilde wollte Fisch essen, aber es war trotz Nachfrage kein Fisch. Und es schmeckte ihr auch nicht. Mit zwei Bier und Trinkgeld bezahlten wir 500 Baht. Wir kehrten ins Hotel zurück, ich begann mit dem Tagebuch und Hilde las in den mitgebrachten Zeitungen.

11.01.08

In der ersten Nacht waren wir beide um 1 Uhr wach. Hilde mit Schüttelfrost, 37,5 Grad Temperatur und dollem Husten. Natürlich war ich Schuld, weil ich abends die Klimaanlage laufen ließ. Nachts ist sie ausgeschaltet. Um acht Uhr gingen wir zum Frühstück. Wir haben jetzt unsere täglichen zwei Eier in den verschiedensten Formen (Setzei, Rührei, Omlett, hartgekocht) wieder. Ansonsten war es mäßig.

Gegen 9.15 Uhr starteten wir unser heutiges Programm. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir zur Nana-Station der Hochbahn. Zwischendurch saßen wir in einem Taxi, der Fahrer wollte uns unbedingt zu einem Langtailboot bringen. Als das nicht klappte, schob er uns in ein Tuk Tuk. Mit 35 Bath pro Nase fuhren wir bis zur Station Saphan Taksin und kauften uns zwei „One day river pass“. Wir fuhren den Chao Praya bis zur Anlegestelle 29 oder 30. Für die Rückfahrt bis China Town (Anlegestelle Nr. 5) brauchten wir etwa eine Stunde.

Beim Aussteigen bemerkten wir ein Restaurant an der Anlegestelle und beschlossen dort etwas zu essen und zu trinken. Das Restaurant war auf die Abfertigung von Touristengruppen spezialisiert, aber wir fanden auf der Terrasse einen Tisch. Fische Luft, guter Blick, schmackhaftes Essen, moderater Preis. Für insgesamt 500 Bath waren wir dabei und sehr zufrieden.

In China Town fanden wir die Gasse mit den Perlen- und Steinkettengeschäften. Jedes Jahr werden die Süßwasserperlen besser und damit teurer. Die teuersten Perlenstränge waren für 2500 Bath zu haben. Hilde konnte sich alle Wünsche erfüllen. Tassen für uns haben wir nicht gefunden. Für 200 Baht fuhren wir mit einem Tuk Tuk ins Hotel. Vom Hotel hatten wir ein Kärtchen, das den speziellen Abschnitt enthielt: For Taxi! Erfolgreich.

Beim Verlassen des Bootes trafen bei mir starke Kreislaufprobleme auf, die mich bis ins Hotel begleiteten. Das Alter macht sich bemerkbar. Meinem Handy scheint die Wetterlage nicht zu bekommen. Bei laufenden Gesprächen piept es nach ein bis zwei Minuten und die Verbindung ist unterbrochen und lässt sich auch nicht wieder aktivieren. Achtet der Telefonanbieter auf geringe Telefonkosten oder hat das Handy eine Macke?

Zum Abendessen waren wir in unserem Hotel. Diesmal war Hilde mit ihrem Thunfisch-Sandwich zufrieden und mein Snapper mit Zitrone war viel zu scharf. Mit zwei kleinen Bier zahlten wir 520 Bath.

12.01.08

An der Rezeption angerufen: In der Dusche gibs kein Wasser! Eine Dame kam sofort und das Wasser lief wieder. Nachts sind wir wieder um 1.30 Uhr wach gewesen. Sonst war es eine normale Nacht. Zu 8 Uhr gehen wir frühstücken. Das Handy verweigert seinen Dienst noch immer! Also umsteigen auf Hildes altes Handy, das funktioniert.

Wir steigen in ein Taxi zum Weekend Market, 200 Bt. Wir fanden relativ schnell alles, was wir gesucht haben. Aus Dafke haben wir sogar eine Handnähmaschine für 50 Bt gekauft. Regelmäßige Besuche machen sich halt bezahlt. Die Rückfahrt mit dem Taxi war eine Katastrophe. Er benutze nicht die Mautstaße, denn wir bezahlten nach Taxameter. Und der Verkehr war umwerfend. Kein Durchkommen. Die Fahrzeit verdoppelte sich mindestens, aber die Taxameterangabe zeigte einen um 50 Bt geringeren Preis.

Um 17.30 Uhr saßen wir schon wieder in der Lobby und warteten auf die Überraschung unser Reiseagentur (FOF). Pünktlich holte uns ein Fahrer mit großem BMW ab, brachte uns quer durch die Stadt zur Siam Niramit Show. Zuerst gab es ein sehr gutes Büfett. Dann konnte man ein thailändisches Dorf besichtigen. Es wurden verschiedene Kunsthandwerke demonstriert. Um 20 Uhr begann die Show. Unserer Sponsoren (Eintrittspreis 1500 Bt/Nase) hatten uns die siebente Reihe Mitte reservieren lassen. Die Show soll im Guinness Buch der Weltrekorde stehen. Die Bühne war super breit (etwa 60 m, ab und an wurden die vorderen Seiten des Zuschauersaales mit einbezogen (etwa je 40 m). Neben den Tänzern und Artisten traten zwei Elefanten (auf der Bühne und im Zuschauersaal), fünf Ziegen, drei Hühner und mehrere gepaddelten Boote auf. Im Hintergrund fuhr ein mittelalterliches Handelsschiffe vorbei, Die Tänzer bewegten sich durch den Raum in alle Himmelsrichtungen (nur nicht von hinten nach vorn und umgekehrt). Ab dem zweiten Bild gab es einen Wassergraben, in dem sich ein Akteur wusch und dann zum Vollbad drin verschwand. Bisweilen schossen Fontänen aus dem Wasser (und damit war klar: Die siebente Reihe war optimal, wir konnten uns im Hotel selber duschen).

Der Anfang war einprägend: Aufruf zum Erheben, um der königliche Hymne zu lauschen und am Bühnenvorhang leuchtet das Plakat: Long life the king! Im ersten Teil folgten Szenen aus dem historischen Königreich Lanna, dann zum Überseehandel, zum Königreich der Khmer und schließlich zur mächtigen Hauptstadt Ayutthaya. Nach einem Zwischenspiel kamen mehr mystische Dinge zum Vortrag. Die Geschehnisse in der Hölle wurden breit sehr eindringlich vorgetragen (man sollte sich wirklich zusammen reißen), Fabelwesen agierten in eine Zwischenwelt (Menschenwelt und 1. Erlösung), nach der 2. Erlösung ist alles wunderbar (Dieser Text wird noch geändert). Die Ausstattung der Mitwirkenden und das Bühnenbild waren umwerfend. Alles fand in einer mystischen Atmosphäre statt, die Nebelmaschine hatte Hochkonjunktur. Sehr sehenswert! Die musikalische Umrahmung natürlich im Thai-Stil war sehr laut, Hildes Hustenanfälle wurden überhaupt nicht bemerkt. Ein Kleinbus mit gehobenen Ausstattung brachte uns ins Hotel zurück. Ein Glas Champagner hätte zur Abrundung noch gereicht werden können.

13.01.08

Um 6 Uhr weckte uns das Telefon. Fertig machen, die letzten Dinge in den Koffer, frühstücken, 7.30 Abfahrt zum nationalen Flughafen. Je näher wir dem Flughafen kamen, desto dicker wurde die Suppe. Sichtweite bei 50 m und das in Bangkok. Stefan meinte das sei Smog! Die Dame am Abfertigungsschalter erklärt uns: 15 kg pro Person und nicht mehr!! Lange Erklärungen meinerseits, dass wir für einen Langzeitaufenthalt 30 kg Freigepäck hatten und da kann doch nicht die NOP-Linie 15 kg festsetzen. Kann sie doch, aber die Dame war kulant. Unsere beiden Koffer zeigten 55 kg und für 10 kg Übergepäck mussten wir 500 Bt bezahlen und dabei hatte sie noch auf unsere beiden Handkoffer mit der Technik geschielt.

Dann kam die erwartete Durchsage: Wegen Wetterbedingungen usw. usf... Schließlich betraten wir gegen 12 Uhr (mit 2,5 Std. Verspätung) eine Boeing 373-800, hatten einen phantastischen Platz am Notausgang mit soviel Beinfreiheit wie noch nie und durften für den servierten Tee 60 Bt bezahlen. Diesmal fand Hilde den Fahrer sofort, während ich unsere Geldvorräte auftankte. Der Umtauschkurs soll am Flughafen immer am günstigsten sein.

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